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Altomünster: Fünf Windräder im Altoforst – Dachau | ABC-Z

Im Moment kann niemand sagen, ob es wirklich fünf Windräder werden und wo genau sie im Altoforst errichtet werden. Denn noch steht das Windkraftprojekt ganz am Anfang. Vorige Woche hat die Marktgemeinde Altomünster zu einem ersten Informationsabend eingeladen, an die 300 Interessierte kamen.

Auch eine kleine Gruppe von Windkraftgegnern sei dabei gewesen, berichtet Bürgermeister Michael Reiter (Freie Wählergemeinschaft) nach dem Abend. An ihre Adresse habe er das gerichtet, was er Kritikern immer sage: „Die Frage ist nicht, ob Windräder gebaut werden, weil da eine Wind-Vorrangzone ausgewiesen wird. Wir können nur entscheiden: Bauen wir sie für uns oder bauen sie Investoren für ihre Aktionäre.“

Weil für ihn von Anfang an die regionale Wertschöpfung ausschlaggebend gewesen sei, habe er 2023 auch die Gründung der Bürgerenergiegenossenschaft Dachauer Land angestoßen, erzählt Reiter und veranschaulicht: „Wenn man sich vorstellt, wie viel Geld das ist, wenn nur ein Bruchteil dessen, was wir für Erdöl und Erdgas in die Emirate oder sonst wohin zahlen, zu uns selbst fließt.“

Insgesamt sei die Stimmung in der Bevölkerung positiv, findet der Bürgermeister. Das knappe Dutzend Windkraftgegner sei zwar laut gewesen, aber nicht repräsentativ für die Mehrheit. Eine Sorge sei die Versiegelung des Waldes gewesen. Was aber dauerhaft befestigt werde, seien gerade mal 0,3 Prozent des rund 360 Hektar großen Altowaldes, während der Bauzeit 0,5 Prozent.

Die Stadtwerke München sind Projektpartner

Momentan sind fünf Windräder geplant, allerdings stehe man ganz am Anfang, so Reiter. In der Projektgesellschaft, die Planung und Genehmigung vorantreibt, sitzen neben dem Altomünsterer Kommunalunternehmen Altopower noch die Stadtwerke München als technischer Projektentwickler.

Derzeit laufen Gespräche mit Grundeigentümern. „Wir haben schon rund die Hälfte an der Hand“, sagt Reiter. Insgesamt gebe es in den Vorrangzonen ungefähr 100 Eigentümer. Dazu werden jetzt verschiedene Themen abgearbeitet, die sich alle auf die Situierung und Zahl der Windräder auswirken: militärische Belange, vor allem in Sachen Radar, außerdem die Umweltprüfung und Mindestabstände zwischen den Windrädern. „Vor 2030 wird sich kein Windrad drehen“, ist Reiter sicher.

Die Vorstandsmitglieder der Bürgerenergiegenosschenschaft Dachauer Land, Martin Bednarz (links) und Christian Wagner (rechts) sowie Michael Reiter, Aufsichtsrat und Bürgermeister von Altomünster, bei einem Infoabend im November 2023. (Foto: Toni Heigl)

Betreiberin der Windkraftanlagen wird die Bürgerenergiegenossenschaft Dachauer Land sein. Sie wurde im Frühjahr 2023 von den drei Nachbargemeinden Altomünster, Markt Indersdorf und Hilgertshausen-Tandern mit dem Ziel gegründet, Windräder, Biogas- und Photovoltaikanlagen in der Umgebung zu betreiben. Mittlerweile zählt sie über 700 Mitglieder.

Rund 150 Hektar groß ist die Wind-Vorrangzone im Altoforst voraussichtlich, wenn das Windkraft-Konzept des Regionalen Planungsverbands fertig ist. Die nun geplanten 265 Meter hohen Windräder liegen innerhalb dieser Zone.

Jedes kann Strom für 3000 bis  4000 Haushalte erzeugen. Für Reiter die ideale Ergänzung der örtlichen Energieversorgung: „Eigentlich sind wir autark, wir erzeugen mit Photovoltaik das 1,7-Fache unseres Stromverbrauchs“, sagt er und fügt trocken hinzu, „aber halt nicht im Winter und in der Nacht. Deswegen ist ein Portfolio aus verschiedenen Erzeugungsarten so wichtig“.

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