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Fünfte bei der WM in Tokio: Leichtathletin Sprengel – Spitzensportlerin in Uniform | ABC-Z

Stand: 25.09.2025 12:28 Uhr

Seit der WM in Tokio zählt Sandrina Sprengel zu den besten Siebenkämpferinnen der Welt. Im Alltag vereint sie viele Stunden Training mit ihrem Traumberuf: Polizistin.

Es ist der größte Erfolg in ihrer Karriere: Sandrina Sprengel wuchs bei der WM in Tokio über sich hinaus. Bestleistung im Kugelstoßen, Bestleistung im Speerwurf und in der letzten Disziplin, dem 800 Meter Lauf wieder Bestleistung. Die 21-Jährige von der LG Steinlach-Zollern absolvierte den erfolgreichsten Siebenkampf ihres Lebens. Am Ende wurde sie starke fünfte und das, obwohl sie die jüngste Mehrkämpferin im Wettkampf war.

„Ich weiß nicht, was ich sagen soll, ich bin überglücklich mit dem Wettkampf, ich glaube heute hätte es nicht besser laufen können und ich hätte nicht damit gerechnet, hier mit einem fünften Platz nach Hause zu gehen”, sagte Sprengel im Anschluss an ihren Erfolg freudestrahlend.

Bei der Leichtathletik WM in Tokio zeigte Siebenkämpferin Sandrina Sprengel eine Bestleistung nach der anderen.

Win-Win-Situation für Polizei und Sportler

Sandrina Sprengels achte Disziplin ist ihr Studium bei der Polizei. Die Mehrkämpferin möchte sich nicht nur auf ihren Sport verlassen, sondern denkt an ihre berufliche Zukunft. An der Polizeiakademie in Villingen-Schwenningen absolviert sie ein duales Studium für den gehobenen Dienst. Durch die Spitzensportförderung der Landespolizei Baden-Württemberg kann sie Studium und Training optimal zusammenbringen. „Seit ich klein bin, habe ich schon immer davon geträumt zur Polizei zu gehen”, erinnert sich die gebürtige Balingerin im Interview mit SWR Sport. “Die Abwechslung mit dem Alltag, die Verbindung mit dem Sport, es ist kein langweiliger Job. Man riskiert etwas, aber es macht einfach Spaß, in so einem Team zu arbeiten.“

Ihr Betreuer Jürgen Augst stimmt mit der Leistungssportlerin den Unterricht und die Prüfungen ab. So kann sie an Trainingslagern und großen Meisterschaften wie der WM in Tokio teilnehmen, ohne etwas zu verpassen. „Wir gewinnen eigentlich nur, weil die Athletinnen und Athleten, die zu uns kommen auch diesen Polizei-Beruf erlernen wollen. Das ist eine Win-Win-Situation für den Sport und die Polizei Baden-Württemberg”, findet Augst.

Mentale Belastung und Leistungstests

An der Polizeiakademie wird die Stuttgarterin in Theorie und Praxis geschult. Eine große Rolle spielen aber auch die körperlichen Fähigkeiten. Bei regelmäßigen Krafttests überprüft die Polizei die Fitness ihrer Studierenden. Bleibt die Frage was härter ist: Polizeitraining oder Siebenkampf? „Ich würde sagen, dass der Sport insbesondere mental belastender ist. Gerade im Hinblick auf Wettkämpfe, wenn ich weiß ich muss abliefern, ich muss zeigen, was ich die letzten Wochen so trainiert habe”, sagt die 21-Jährige.

Bei der WM in Tokio bewies Sandrina Sprengel, dass der Spagat zwischen Beruf und Sport für sie funktioniert. Mit ihrem fünften Platz macht sie nicht nur sich selbst, sondern sicher auch ihre Arbeitgeber bei der Polizei mächtig stolz.

Sendung am Sa., 27.9.2025 19:30 Uhr, SWR Aktuell Baden-Württemberg, SWR BW

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