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SZ-Adventsserie: Kein Weihnachten ohne diesen Filmklassiker – Ebersberg | ABC-Z

Für manche geht eine Vorweihnachtszeit ohne „Der kleine Lord“ gar nicht, andere lesen jeden Abend in der „Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens. Die SZ Ebersberg hat für ihre diesjährige Adventsserie Menschen aus dem Landkreis gefragt, worauf sie im Dezember nicht verzichten können. 

Wir schreiben den 23. Dezember. Spätabends. Sehr spät abends. Hin und wieder ist der Vierundzwanzigste auch schon angebrochen, wenn der Christbaum ein letztes Mal auf seine senkrechte Ausrichtung hin geprüft, der Fernseher eingeschaltet, die Kisten mit dem Christbaumschmuck aus dem Keller geholt worden und die Kirchenglocke von Bedford Falls den Film „Ist das Leben nicht schön“ einläutet. Weihnachten geht nicht ohne und beginnt eigentlich genau in dem Augenblick, wenn die Glocke auf dem Bildschirm erscheint.

Weihnachten beginnt für SZ-Redakteurin Alexandra Leuthner dann, wenn die Kirchenglocke von Bedford Falls ertönt. (Foto: privat)

Unsere Söhne waren noch klein, als uns dieser Film ins Haus kam und fortan zur Institution wurde. Eine Freundin hatte ihn uns empfohlen, und bis heute ist mir nicht klar, wieso ich Jahrzehnte vergeudet habe, bevor George Bailey – wunderbar gespielt von James Stewart – in mein Leben trat. Seine verzweifelten Rufe nach seiner „Mary“, während er durch die winterlichen Straßen des fiktiven Städtchens Bedford Falls irrt, seine – alljährlich im Familienrund mit Spannung erwarteten – im Crescendo geschmetterten Worte „Skandal, Bankrott, Gefängnis!“ haben längst Einzug in unser Familienvokabular gehalten. Und werden nicht nur zur Weihnachtszeit zitiert. Wie die titelgebende Frage „Ist das Leben nicht schön“ im Film beantwortet wird, sei für alle, die Frank Capras Klassiker aus dem Jahr 1946 nicht kennen, hier natürlich nicht verraten.

Schutzengel Clarence (Henry Travers, links) wird auf die Erde geschickt, um George Bailey (James Stewart) zu retten. (Foto: imago stock&people)

Nur so viel: Ein Schutzengel zweiter Klasse – Engel ohne Flügel – spielt eine gewichtige Rolle. Weil er gern zum Erstklassengel – Engel mit Flügel – werden möchte, muss er aus dem Himmel niederfahren und einem Verzweifelten das Leben retten. Die Landung ist ganz und gar unengelhaft, seine Methoden recht fragwürdig und die Begegnung mit dem Himmlischen für George Bailey nicht durchweg erbaulich. Dass es in der Geschichte auch ein bisschen sentimental zugeht – geschenkt. Es ist ja Weihnachten und schließlich geht es um das Gute im Menschen, die Kraft der Liebe und den ewigen Kampf des kleinen Mannes gegen den bösen Kapitalisten. Außerdem lässt es sich kaum schöner heulen als zu Auld Lang Syne.

Am Ende läutet wieder die Glocke, die Kugeln sind im Lauf von über zwei Filmstunden an die Zweige des Christbaums gewandert, die Kisten weggeräumt und die ganze Familie pünktlich zum Abspann auf dem Sofa eingeschlafen. Vielleicht fangen wir dieses Jahr ja schon mittags mit Film und Kugeln an.

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