News

Syrien nach Assads Sturz: Russland zieht Truppen in Syrien ab | ABC-Z

Internationalen Medien zufolge haben russische Militärschiffe und Lastwagen die Stützpunkte in Tartus und Hmeimim verlassen. Waffen sollen nach Libyen gebracht werden.

Berlin taz | Russland soll Truppen und Waffen von seinen Militärbasen in Syrien abziehen. Das berichten internationale Medien unter Berufung auf hochrangige Beamte und Satellitenbilder. BBC etwa berichtet, dass derzeit Kolonnen russischer Militärlastwagen abzögen.

Der Marinehafen in Tartus und der Luftwaffenstützpunkt Hmeimin in Latakia sind militärisch besonders wichtig: Der Hafen ermöglicht den Zugang zum Mittelmeer und Nordafrika. Ein Vertrag mit Ex-Machthaber Baschar al-Assad sicherte Russland den Hafen für mindestens 49 Jahre zu. Hmeimin spielte eine zentrale Rolle bei gemeinsamen völkerrechtswidrigen Luftangriffe.

Russische Frachtflugzeuge sollen Radargeräte für die Luftabwehr und Waffen nach Libyen verlegen, zitiert das Wall Street Journal Regierungsvertreter der USA und Libyens. Der dortige Warlord Chalifa Haftar ist Russlands Verbündeter. Russische Beamte hätten versucht herauszufinden, ob Hajat Tahrir al-Sham (HTS) für eine Lösung offen sei, sagten zwei US-Beamte mit Geheimdienst­informationen CNN. HTS hatte die Militäroffensive angeführt, die Assad gestürzt hatte.

Kremlchef Wladimir Putin sagte am Donnerstag, Russland wolle die Militärbasen erhalten. Darüber müsse mit den Kräften gesprochen werden, die jetzt die Kontrolle hätten. Er habe vorgeschlagen, die Basen für humanitäre Hilfe einzusetzen.

Russland hatte mit Vetos im UN-Sicherheitsrat mehrmals humanitäre Hilfslieferungen in Syriens Nordwesten blockiert. Dort herrschte seit 2017 eine selbsternannte HTS-Regierung.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei!

Jetzt unterstützen

Back to top button