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Sybille Krafft erhält Oberbayerischen Kulturpreis – Bad Tölz-Wolfratshausen | ABC-Z

Die in Icking lebende Historikerin, Dokumentarfilmerin und Journalistin Sybille Krafft bekommt den Oberbayerischen Kulturpreis 2025. Wie der Bezirk mittelt, hat der Bezirkstag von Oberbayern in seiner Plenarsitzung die Entscheidung einstimmig getroffen. Neben Krafft wird auch der Schauspieler Günther Maria Halmer mit dem Preis ausgezeichnet. Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger (CSU) lobte Kraffts „Einsatz für das kulturelle und historische Erbe unserer Region“.

Sybille Krafft wird für ihre vielfältigen Tätigkeiten ausgezeichnet, die der Bezirk unter dem Titel „Erinnerungsarbeit als Lebensaufgabe“ zusammenfasst. Die 1958 in München geborene promovierte Historikerin hat sich überregional als Dokumentarfilmerin, Journalistin und Radio- und Buchautorin einen Namen gemacht. Als Historikerin hat Krafft Lehraufträge in Innsbruck und München, zudem kuratiert sie Ausstellungen. Für den Bayerischen Rundfunk arbeitet sie für die Sendereihe „Unter unserem Himmel“ und ist am Aufbau des dortigen Zeitzeugenarchivs beteiligt.

Krafft hat das Badehaus zu einem lebendigen Erinnerungsort gemacht

Gemeinsam mit der evangelischen Pfarrerin Kirsten Jörgensen leitete Kraft in Wolfratshausen die Arbeitsgruppe Jüdische Spurensuche, welche unter anderem die Geschichte einer jüdischen Mädchenschule erforschte und öffentlich machte. 2007 entstand die Wanderausstellung „Wir leben in einer Oase des Friedens“, ein Jahr später erhielten die Initiatorinnen den Tassilo-Preis der Süddeutschen Zeitung. Zahlreiche weitere Ausstellungen gehen auf Kraffts Initiative zurück. Maßgeblich in Erscheinung trat sie im Landkreis zuletzt als Vorsitzende des Vereins Bürger fürs Badehaus Waldram-Föhrenwald. Den inzwischen mehrfach preisgekrönten Erinnerungsort dort hat sie mit großem Einsatz konzipiert, aufgebaut und „zu einem lebendigen Haus der Begegnung werden lassen“, wie es in der Mitteilung des Bezirks heißt. Als Vorsitzende des Historischen Vereins Wolfratshausen setzt sich Krafft zudem für den Erhalt bedrohter Denkmäler ein. 2015 hat sie den Verein Kulturerbe Bayern mitbegründet und ist im Vorstand. Krafft hat außerdem zahlreiche Bücher veröffentlicht, darunter „Frauenleben von der Jahrhundertwende bis zur Trümmerzeit“, „Prostitution und Sittenpolizei im München der Jahrhundertwende“ oder „Unterm Joch: Zwangsarbeit im Wolfratshauser Forst“.

Zur Entscheidung des Bezirkstags sagte Bezirkstagspräsident Schwarzenberger, Krafft habe sich sowohl durch ihr journalistisches und publizistisches Wirken als auch durch ihr Engagement für die Erinnerungsarbeit große Verdienste erworben. Für ihre Leistung gebühre ihr „die große Anerkennung des Bezirks Oberbayern, der wir nun mit dem Oberbayerischen Kulturpreis Ausdruck verleihen.“ Den Oberbayerischen Kulturpreis vergibt der Bezirk Oberbayern seit 1980 jährlich an Persönlichkeiten, die sich um das kulturelle Leben in der Region verdient gemacht haben. Der mit jeweils 5000 Euro dotierte Preis wird im Sommer 2025 in Kloster Seeon verliehen.

 

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