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Super Bowl 2025: Als beim Blackout Bowl in New Orleans plötzlich die Lichter ausgingen | ABC-Z

Vor zwölf Jahren gastierte der Super Bowl zuletzt in New Orleans. Das Spiel zwischen Baltimore und San Francisco ist für eine der größten Pannen der Sportgeschichte bekannt. Eine mehr als halbe Milliarde teure Sanierung soll einen erneuten Blackout verhindern.

Auf einmal war von der grellsten Sport-Show der Welt nichts mehr zu sehen. Der Super Bowl versank in der Dunkelheit. Die Spieler der Baltimore Ravens und San Francisco 49ers blickten irritiert zu ihren Trainern, auch die Schiedsrichter schauten fragend zur Seitenlinie. Es war eine folgenreiche Panne, die sich ereignete, als das Finale der NFL im Jahr 2013 zum bislang letzten Mal in New Orleans stattfand. Bis heute ist das Spiel als „Blackout Bowl“ bekannt.

Dabei hatte lange Zeit nichts darauf hingedeutet, dass sich die Partie einen besonderen Platz in der Sportgeschichte sichern würde. Baltimore dominierte das Geschehen in der ersten Hälfte und führte 21:6. In der Halbzeit fand immerhin die Wiedervereinigung der Band Destiny’s Child statt, als Beyoncé Knowles mit Kelly Rowland und Michelle Williams sang. Zu diesem Zeitpunkt lief noch alles nach Plan.

Zu Beginn des dritten Viertels führten die Baltimore Ravens nach einem schnellen Touchdown bereits 28:6; selbst im American Football eine komfortable Führung. Doch kurz nachdem San Francisco den Ball zurückbekommen hatte, fiel in großen Teilen des Stadions plötzlich der Strom aus. Dunkelheit und Verwirrung breiteten sich unter der gigantischen Kuppel der Arena aus. Was nun?

Zwar sorgten Notfall-Generatoren dafür, dass nach kurzer Zeit eine Notbeleuchtung anging, doch insgesamt musste das Spiel für ganze 34 Minuten unterbrochen werden. Erst ein halbes Jahr zuvor hatte das Energie-Unternehmen „Entergy“ Kabel und Schaltanlagen in der Arena erneuert. Der eigentliche Stromausfall, der angeblich durch einen technischen Fehler außerhalb des damals fast 40 Jahre alten Stadions ausgelöst worden war, dauerte 22 Minuten. Ein Debakel zur besten Sendezeit, vor den Augen der Weltöffentlichkeit.

Die Feuerwehr musste unter anderem Zuschauer aus feststeckenden Fahrstühlen retten. Laut dem Telekommunikationsunternehmen AT&T luden die Menschen im Stadion während des Blackouts doppelt so viele Daten auf ihre Handys als gewöhnlich – und verhielten sich ruhig. Der damals übertragende Sender CBS zeigte seinen Zuschauern nach kurzer Zeit Live-Bilder aus der halbdunklen Arena.

Superdome für 560 Millionen Dollar renoviert

Für den Super Bowl LIX wurde der Superdome, der das größte Kuppelgebäude der Welt ist (83 Meter hoch, 207 Meter im Durchmesser), kernsaniert – sagenhafte 560 Millionen Dollar kostete die Auffrischung. Damit war allein die Renovierung teurer als der gesamte Bau der Münchener Allianz Arena (350 Millionen Euro).

Weil der ursprüngliche Entwurf für das Stadion vor mehr als 50 Jahren per Hand gezeichnet worden war, wurden einige Änderungen in der Zwischenzeit nicht vollständig ergänzt. Bei den kostspieligen Umbauarbeiten lauerten daher Überraschungen. „Wir waren sehr besorgt, da wir nicht wussten, was wir hinter einigen Wände finden würden“, erklärte Doug Thornton vom Betreiber der denkmalgeschützten Spielstätte, vor dem Super Bowl dieser Redaktion. Thornton war schon beim Blackout dabei und verfiel im Nachhinein nach eigenen Angaben in eine „depressive Phase“.

Beim jüngsten Umbau wurden unter anderem die alten Halogen-Leuchten ausgetauscht, die nach dem Stromausfall rund 25 Minuten zum Hochfahren gebraucht und die lange Verzögerung mitverursacht hatten. Solch ein Problem könne nach der Sanierung also nicht mehr auftreten, hieß es seitens der Verantwortlichen, die betonten: „Es wird keine Panne geben.“

Nach dem Zwischenfall vor zwölf Jahren wäre die Partie damals sogar beinahe noch gekippt. Als die Lichter wieder brannten, verkürzte San Francisco, angeführt von Quarterback Colin Kaepernick, bis zum Spielende noch auf 31:34. Ray Lewis teilte später in einem Interview seine ganz eigene Version der Geschichte.

Der damalige Star der Ravens war sich sicher, dass der Stromausfall Teil einer Verschwörung gegen sein Team gewesen sei. „Ihr seid ein Trillionen-Dollar-Unternehmen und eure Lichter gehen aus? Nein. Nein, niemals“, polterte Lewis. Jed York, der Geschäftsführer der 49ers, entgegnete Lewis‘ Theorie auf Twitter anschließend trocken: „Da gab es keine Verschwörung. Ich habe den Stecker gezogen.“

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