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Südöstlich der Stadt Sudscha: Russen melden neue ukrainische Angriffe in Kursk | ABC-Z


Südöstlich der Stadt Sudscha

Russen melden neue ukrainische Angriffe in Kursk

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Anfang August startet die Ukraine eine Offensive in der Grenzregion Kursk und überrumpelt damit die russische Armee. Jetzt soll Kiew dort zum zweiten Mal in diesem Jahr neue Vorstöße gestartet haben. Die Attacke sei aber abgewehrt worden, behauptet das russische Verteidigungsministerium.

Die Ukraine hat nach Angaben der russischen Regierung sechs Monate nach ihrer ersten Offensive in der westrussischen Region Kursk einen neuen Angriff gestartet. Die russische Armee habe eine „versuchte Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte vereitelt“, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Demnach fanden die Kämpfe in der Gegend um die wenige Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernten Ortschaften Ulanok und Tscherkasskaja Konopelka statt. „Die Orte sind unter russischer Kontrolle“, behauptete die russische Armeeführung. Unabhängig überprüfbar waren diese Militärangaben nicht.

Die Ortschaften liegen südöstlich der Stadt Sudscha, die sich weiterhin unter ukrainischer Kontrolle befindet. Die Ukraine setzte für die Offensive nach russischen Angaben zwei Bataillone der mechanisierten Infanterie sowie Kampfpanzer und weitere gepanzerte Fahrzeuge ein. Ukrainische Behörden machten zunächst keine Angaben zu der neuen Offensive.

Zuvor hatte der russische Telegramkanal Shot berichtet, die Ukrainer versuchten, von der seit Monaten besetzten Kleinstadt Sudscha aus über Machnowka zu dem Dorf Ulanok durchzubrechen. Die ukrainische Armee setze dabei Panzerfahrzeuge und etwa 400 Soldaten ein.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte in Online-Netzwerken die in Kursk eingesetzten Soldaten und zeichnete mehrere Einheiten aus. „Der Besatzer kann und sollte auf seinem eigenen Staatsgebiet geschlagen werden“, schrieb Selenskyj weiter. Der Einsatz in Kursk verdeutliche das Prinzip „Frieden durch Stärke“.

Schon Anfang Januar hatte die Ukraine einen begrenzten Angriff gewagt, um ihren Brückenkopf auf russischem Gebiet zu erweitern. Dieser wurde abgewehrt. Die neuerliche Attacke findet genau ein halbes Jahr nach dem ersten Vordringen der Ukrainer auf russisches Staatsgebiet bei Kursk statt.

Die Ukraine hatte Anfang August 2024 überraschend eine Offensive in Kursk gestartet. Nach anfänglichen ukrainischen Erfolgen und Gebietsgewinnen konnten die russischen Streitkräfte inzwischen einen Großteil der verlorenen Gebiete zurückerobern. Die Ukraine kontrolliert derzeit noch dutzende Ortschaften, in denen nach jüngsten Angaben der Armee derzeit noch etwas mehr als 1500 Zivilisten leben.

Wichtige Operation für Ukraine

In dem seit fast drei Jahren dauernden Moskauer Angriffskrieg ist es für die Ukraine wichtig, ein – wenn auch kleines – Stück Russland als Faustpfand für Verhandlungen zu haben. Kiew zufolge sind die Gebietsgewinne in Kursk eine wichtige Verhandlungsmasse für mögliche Friedensgespräche mit Russland, dessen Truppen an der Front in der Ostukraine stetig an Boden gewinnen. Nach eigenen Angaben hat die Ukraine seit Beginn ihrer Offensive über 900 russische Soldaten in Kriegsgefangenschaft genommen.

Auf diese Weise hätten durch Gefangenenaustausche „hunderte ukrainischer Verteidiger, die in russischen Gefängnissen festgehalten wurden, nach Hause gebracht werden“ können, erklärte die ukrainische Armee. Der Austausch von Kriegsgefangenen ist einer weniger Bereiche, in denen die beiden Länder nach wie vor zusammenarbeiten.

„Irgendwann, wenn der Krieg auf eine diplomatische Lösung zusteuert, wird man sehen, wie wichtig diese Operation war“, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Mittwochabend im sozialen Netzwerk X. „Russland wird uns in nächster Zukunft nicht aus Kursk vertreiben.“

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