Politik

Südostasien: Thailands Premier warnt vor Krieg mit Kambodscha | ABC-Z

Thailands Premierminister Phumtham Wechayachai hat vor einer weiteren Eskalation des Konflikts mit dem Nachbarland Kambodscha gewarnt. Die militärischen Auseinandersetzungen könnten zu einem Krieg führen, sagte er.

Eine Vermittlung durch Drittstaaten lehnt Thailand ab. Die
kambodschanische Regierung müsse zunächst ihre Angriffe einstellen,
teilte das Außenministerium mit. Der Konflikt könne zudem nur durch
bilaterale Gespräche gelöst werden. “Ich glaube nicht, dass wir vorerst
eine Vermittlung durch ein Drittland benötigen”, sagte
Außenamtssprecher Nikorndej Balankura. Zuvor hatten die USA, China und
Malaysia angeboten, einen Dialog zu ermöglichen.

An der Grenze
zwischen Thailand und Kambodscha ist es am frühen Morgen erneut zu
militärischen Auseinandersetzungen gekommen. “Derzeit kommt es in mehreren
Grenzgebieten zu Zusammenstößen”, teilte die thailändische Armee auf Facebook
mit. Die Zeitung Khaosod zitierte einen Militärsprecher mit den Worten,
Kambodscha beschieße Thailand an verschiedenen Grenzorten seit 4 Uhr morgens
mit Feldartillerie und BM-21-Raketen. Thailand reagiere “entsprechend”, hieß
es.

Jahrzehntelanger Konflikt

Die kambodschanische Landminenbehörde warf dem thailändischen Militär vor, eine große Anzahl Streumunition eingesetzt zu haben. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Wer die Kämpfe gestartet hat, war derweil weiter unklar. Beide Seiten werfen sich vor, das Feuer eröffnet zu haben. 

Der seit
Jahrzehnten schwelende Konflikt zwischen den beiden südostasiatischen Nachbarn
war am Donnerstag eskaliert. Der thailändischen Regierung zufolge ist die Zahl der Toten auf 15
gestiegen – 14 Zivilisten und ein Soldat. 46 Menschen wurden verletzt, darunter
31 Zivilisten. 

Beide Länder trennt eine mehr als 800 Kilometer lange Grenze, deren Verlauf noch in der Kolonialzeit festgelegt wurde. Die Regierungen in Bangkok und Phnom Penh interpretieren diese Grenzziehung aber unterschiedlich. Im Zentrum des Streits steht der Tempel Prasat Preah Vihear, der seit 2008 zum Weltkulturerbe der Unesco gehört und von beiden Ländern beansprucht wird. Der umstrittene Tempel soll durch die Kämpfe Schaden genommen haben.

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