Südkoreas suspendierter Präsident Yoon muss in Haft bleiben | ABC-Z
Seit Mittwoch sitzt der suspendierte Präsident Südkoreas Yoon in Untersuchungshaft. Nun hat ein Gericht einen Haftbefehl gegen ihn bestätigt. Vor dem Gerichtsgebäude protestierten unterdessen seine Anhänger.
In Südkorea hat ein Gericht den Haftbefehl gegen den suspendierten Präsidenten Yoon Suk Yeol bestätigt. Mit der Entscheidung wird die Untersuchungshaft gegen Yoon auf 20 Tage verlängert.
Yoon war am Mittwoch festgenommen worden und in Untersuchungshaft gekommen. Untersucht wird, ob er sich mit der kurzzeitigen Ausrufung des Kriegsrechts am 3. Dezember schuldig gemacht hat, einen Aufruhr anzetteln zu wollen. Außerdem werfen ihm die Fahnder Amtsmissbrauch vor.
Das Gericht begründete seine Entscheidung für den Haftbefehl laut Yonhap mit dem Risiko, dass ansonsten Beweise vernichtet werden könnten. In der Zeit, in der Yoon in Haft sitzt, dauern die Ermittlungen an und es könnte Anklage erhoben werden.
Anhänger von Yoon stürmen Gericht
In der Gegend um das Gericht versammelten sich Tausende Anhänger Yoons und forderten seine Freilassung. Nach der Gerichtsentscheidung zertrümmerten sie Fenster und drangen in das Gerichtsgebäude ein, wie in Videoaufnahmen zu sehen war. Es gab Dutzende Festnahmen. Mehrere Polizisten wurden verletzt.
Vor dem Gerichtsgebäude in Seoul protestierten Tausende Anhänger Yoons für dessen Freiheit.
Yoon hatte Anfang Dezember völlig überraschend das Kriegsrecht verhängt, musste es aber nach massiven Protesten und einem Parlamentsvotum kurze Zeit später wieder aufheben. Das Parlament beschloss Mitte Dezember Yoons Amtsenthebung. Bis das Oberste Gericht entscheidet, ist Yoon vom Amt suspendiert.