Sudan: Tote und Verletzte nach Angriff der RSF-Miliz auf Flüchtlingslager | ABC-Z

Bei einem Angriff der RSF-Miliz auf ein Flüchtlingslager im Sudan sind mehr als 40 Menschen getötet worden. Bei dem Vorfall im Lager Abu Schuk nördlich von Al-Faschir seien zudem mindestens 19 Menschen verletzt worden, meldete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Rettungskräfte.
Die Miliz habe Menschen in ihren Unterkünften ins Visier genommen, teilte die Aktivistengruppe Emergency Response Rooms in einem Beitrag auf Facebook mit. Vertreter der Resistance Committees, einer lokalen Gruppe, zu der auch Menschenrechtsaktivisten gehören, bestätigten die Angriffe. Laut Satellitenbildern des Humanitarian Research Lab der Yale-Universität soll die RSF mehrere Fluchtwege aus Al-Faschir blockiert haben.
Das Lager wurde bereits mehrfach angegriffen
Im Sudan bekämpfen sich die Armee des Militärherrschers Abdel Fattah Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Dagalo. Der Norden und Osten des Landes sind weitestgehend unter Kontrolle der Militärregierung. Die RSF hingegen kontrolliert große Gebiete im Süden und nahezu die gesamte westliche Region Darfur.
Al-Faschir ist die letzte größere Stadt in Darfur, die noch von der Armee kontrolliert wird. Kämpfer der RSF-Miliz belagern die Stadt jedoch seit Mai 2024. Dadurch sind die Menschen nahezu vollständig von Hilfslieferungen abgeschnitten. Innerhalb der zurückliegenden Woche sind in der belagerten Stadt mindestens 63 Menschen verhungert. Nach Einschätzung des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) droht Tausenden weiteren Menschen der Hungertod.
Der Konflikt im Sudan hat eine der größten Hunger- und Flüchtlingskrisen der Welt ausgelöst. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR wurden in den vergangenen zwei Jahren Zehntausende Menschen getötet und mehr als 14 Millionen gewaltsam vertrieben. In Abu Schuk leben rund 450.000 Vertriebene. Das Lager wurde bereits mehrfach angegriffen.