Kultur

Sturz von Baschar al-Assad: Und plötzlich ist die Angst weg | ABC-Z

Als unser Autor seine Mutter in Syrien anruft, kommen auf einmal verschüttete Gefühle durch: Vermissen, Sehnsucht, Hoffnung. Auch die Zeit der Geheimnisse ist vorbei.



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Der Schriftsteller Ahmad Katlesh, geboren 1988 in Damaskus, lebt in Berlin. Er verließ Syrien 2012. Nun denkt er erstmals seit Jahren über eine Rückkehr nach.
© Peter Rigaud

Der Schriftsteller Ahmad Katlesh floh aus Syrien kurz nach Weihnachten 2012. Da führte Baschar Al-Assad bereits mehr als ein Jahr Krieg im eigenen Land. Heute wohnt Katlesh in Berlin, aber seine Mutter lebt in Syrien. 

Kurz bevor Baschar al-Assad floh, kurz bevor das
Regime gestürzt wurde, kurz bevor die oppositionellen Kämpfer ins Umland von
Damaskus vorrückten, wo das Haus meiner Familie liegt – kurz bevor all
diese Ereignisse eintraten, da rief ich von Berlin aus meine Mutter an. Ich
wollte mich nach ihr erkundigen. Sie lachte und stellte die Frage, die sie
immer stellt: “Wann werde ich endlich ein Enkelkind von dir haben?” Verärgert
setzte ich meine Nachfragen nach ihrem Wohlergehen fort, und sie lachte abermals
und sagte: “Was Schlimmeres als das, was in den letzten 13 Jahren passiert ist,
kann doch nicht mehr geschehen. Mach dir keine Sorgen, uns geht es gut, und wir
vermissen dich hier.”

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