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Stromausfall in Spanien und Portugal: Keine Hinweise auf Cyberangriff | ABC-Z

Stand: 28.04.2025 18:26 Uhr

Ein Stromausfall hat weite Teile Spaniens und Portugals lahmgelegt. Vielerorts fielen Ampeln aus, Bahnen blieben stehen, das Internet funktionierte nicht mehr. Hinweise auf einen Hackerangriff gibt es laut Behörden bislang aber nicht.

Nach einem massiven Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel sehen die Behörden derzeit keine Anzeichen für einen Cyberangriff. “Nichts ist ausgeschlossen, aber es gibt keinen Hinweis darauf, dass es sich um eine Cyberattacke handelt”, sagte Portugals geschäftsführender Ministerpräsident Luís Montenegro. Auch die portugiesische Cybersicherheitsbehörde und der aus Portugal stammende EU-Ratspräsident António Costa erklärten, es gebe im Moment keine Hinweise darauf.

Die spanische und portugiesische Regierung trafen sich zu Krisensitzungen. Die Hauptstädte Madrid und Lissabon, weitere Städte und viele Millionen Menschen sind laut Medienberichten von dem Stromausfall betroffen. U-Bahn-Netze, Telefonleitungen, Ampeln und Geldautomaten versagten den Dienst.

Der portugiesische Netzbetreiber REN erklärte, die ganze Iberische Halbinsel sei betroffen sowie ein Teil Frankreichs. REN zufolge ist der Blackout auf ein Problem im spanischen Stromnetz zurückzuführen. Ausgelöst worden sei dieses durch extreme Temperaturunterschiede in Spanien – der Netzbetreiber sprach von einem “seltenen atmosphärischen Phänomen”.

Stromausfall könnte noch Stunden dauern

Portugals Ministerpräsident Montenegro erklärte, er gehe davon aus, dass der Stromausfall “in den kommenden Stunden” behoben werden könne.

Auch der spanische Stromnetzbetreiber Red Eléctrica rechnete am Nachmittag Medienberichten zufolge damit, dass es sechs bis zehn Stunden dauern könnte, bis die Stromversorgung komplett wiederhergestellt ist. In mehreren Regionen – im Norden, Süden und Westen – sei die Versorgung inzwischen aber wieder sichergestellt, teilte das Unternehmen mit.

Zu einer möglichen Ursache äußerte sich Red Eléctrica bisher nicht. Auch von der spanischen Regierung gibt es dazu noch keine Stellungnahme. Die Zeitung El País berichtete, Spaniens nationale Cybersicherheitsbehörde INCIBE untersuche, ob es Hinweise auf einen Hackerangriff gebe.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teilte mit, dass sie mit Spaniens Ministerpräsidenten Pedro Sánchez telefoniert und bekräftigt habe, dass die Kommission helfen werde. Man habe vereinbart, in engem Kontakt zu bleiben.

Der Stromausfall legte den Bahnverkehr in ganz Spanien und die U-Bahn in Madrid lahm.

Bahn-, Flug- und Straßenverkehr betroffen

Es gibt noch keine verlässlichen Zahlen darüber, wie viele Menschen insgesamt von der Versorgung abgeschnitten waren. Sowohl aus Spanien als auch aus Portugal wurden jedoch massive Beeinträchtigungen gemeldet.

Die portugiesische Polizei teilte mit, dass landesweit Ampeln von dem Stromausfall betroffen seien. Die U-Bahn in Lissabon und Porto sei geschlossen worden.

Spaniens Eisenbahngesellschaft Renfe meldete, dass um 12.30 Uhr Ortszeit das gesamte nationale Stromnetz ausgefallen sei – an allen Bahnhöfen seien die Züge stehen geblieben und nicht abgefahren. Auch der spanische Schienennetzbetreiber Adif erklärte, ein Blackout habe “zur Unterbrechung des Eisenbahnverkehrs im gesamten Netz geführt”.

Spanische Radiosender berichteten, dass auch ein Teil der Madrider U-Bahn evakuiert worden sei. Ampel-Ausfälle verursachten kilometerlange Staus auf den Straßen. Das Verkehrsministerium appellierte an die Bürger, auf Autofahrten zu verzichten.

Internet-Netzwerke funktionierten nicht mehr, Menschen blieben in Fahrstühlen stecken, wie spanische Medien berichteten. Laut dem öffentlich-rechtlichen Sender RTVE war auch das spanische Parlament ohne Strom. Dank des Einsatzes von Generatoren waren Krankenhäuser nach Angaben von Spaniens Gesundheitsministerium jedoch nicht betroffen.

Das Masters-Tennisturnier in Madrid musste unterbrochen werden.

Masters-Tennisturnier in Madrid betroffen

Auch Spaniens Flughafenbetreiber Aena meldete “Zwischenfälle” wegen des Blackouts. Notfallgeneratoren seien aktiv. Passagiere sollten sich mit Fragen an ihre jeweilige Fluggesellschaft wenden, da es möglicherweise Probleme bei der Weiterreise am Boden gebe.

Betroffen war zudem das Masters-1000-Tennisturnier in der spanischen Hauptstadt: Als der Strom ausfiel, waren gerade drei Spiele im Gange. Der Spielbetrieb wurde daraufhin ausgesetzt.

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