“Streng geheim”: Deutschlands wertvollstes Start-up prüft wohl Bau eines Drohnenbombers | ABC-Z

Das “Handelsblatt” hat Einblick in die Pläne bekommen, die auf Anfang Mai datiert sind und als “streng geheim” eingestuft seien. Mit dem Kauf der Firma Grob, die bislang Trainingsflugzeuge für zivilie und militärische Luftfahrt gebaut haben, kann Helsing in Zukunft nun auch die Hardware selbst herstellen. In Kombination mit der KI-gestützten Software könnte Helsing also dem Bericht zufolge zum Komplettanbieter aufsteigen.
In dem Papier ist demnach beschrieben, dass das Start-up so nun unbemannte Luftkampfsysteme schaffen könnte, die unter anderem Bomben von mehrere Hundert Kilo Gewicht tragen können. Mit derartigen Drohnenbombern – so das “Handelsblatt” – könne sich Helsing in direkte Konkurrenz mit den derzeitigen Partnern und Rüstungsriesen Rheinmetall oder Airbus bringen.
Ein solcher Drohnenbomber wurde in Europa bislang nicht gebaut.
Geheime Pläne veröffentlicht: Helsing baut bereits Kamikaze-Drohne HX-2
Bisher baut Helsing unter anderem die Kamikaze-Drohne HX-2, die von der Ukraine eingesetzt wird und von der Bundeswehr getestet werden soll. Die Drohne nutzt Künstliche Intelligenz, um Sprengladungen auf ein Ziel zu steuern und dabei weniger anfällig gegen Störmaßnahmen zu sein. Zudem hat das Unternehmen jüngst ein Unterwassersystem vorgestellt sowie eine Künstliche Intelligenz, die ein Kampfflugzeug in komplexen Luftkampfszenarien führen soll.
Mitte Juni stieg die Firma zu Deutschlands wertvollstem Start-up auf, konnte seine Firmenbewertung laut “Handelsblatt” auf rund zwölf Milliarden Euro erhöhen. Einen Börsengang plant Helsing derweil nach eigenen Angaben aktuell nicht. Derartige Gerüchte und Spekulationen seien komplett unzutreffend und nicht wahr, sagte Mitgründer Torsten Reil kürzlich vor Journalisten in München. Das sei nichts, worüber man rede. Das Unternehmen müsse unabhängig bleiben. Man beabsichtige nicht, das Unternehmen jemals an jemand anderen zu verkaufen, fügte er hinzu.
Drohnenhersteller stehen seit einiger Zeit hoch im Kurs und sind unter Investoren gefragt – den Firmen wird großes Wachstumspotenzial attestiert. Zuletzt hatte Helsing vor wenigen Wochen mitgeteilt, weitere 600 Millionen Euro von Investoren eingesammelt zu haben. Diese stammen vorrangig aus Europa – Helsing will explizit als europäisches Unternehmen verstanden werden.