Strafzölle: Trump droht Medikamentenherstellern mit Zöllen bis zu 250 Prozent | ABC-Z

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, die geplanten Zölle auf Medikamentenimporte mittelfristig auf bis zu 250 Prozent anzuheben. “Wir wollen, dass Arzneimittel in unserem Land hergestellt werden”, begründete er den Schritt. Ab dem 7. August treten US-Strafzölle von 15 Prozent auf fast alle europäischen Warenimporte in Kraft. Darunter fallen laut dem Deutschen Ärzteblatt auch patentgeschützte Arzneimittel, nur bestimmte Generika sind ausgenommen.
“Wir werden zunächst einen kleinen Zoll auf Arzneimittel erheben, aber
in einem Jahr, maximal anderthalb Jahren, wird er auf 150 Prozent
steigen und dann auf 250 Prozent”, sagte Trump dem Fernsehsender CNBC. Ob sich die Zölle zu Beginn von dem allgemeinen Zollsatz unterscheiden, blieb indessen unklar.
Trump wirft Pharmakonzernen vor, “ihre Produkte stark zu rabattieren, um Zugang zu ausländischen Märkten” außerhalb der USA zu erhalten. In EU-Ländern wie Deutschland würden die Produkte dann günstiger verkauft, behauptete Trump, um die entgangenen Erlöse dann durch “extrem hohe Preise” in den USA zu erwirtschaften. Vor allem die Schweiz würde “ein Vermögen mit Arzneimitteln” machen.
Zuvor hatte der US-Präsident Pharmakonzerne im In- und Ausland aufgefordert, die Preise in den USA zu senken. Dazu hatte er Unternehmen wie Pfizer, Novartis in der Schweiz und Boehringer Ingelheim in Deutschland vergangene Woche eine 60-Tage-Frist gesetzt. Sollten
sie sich weigern, werde die Regierung alle zur Verfügung
stehenden Mittel einsetzen, um die Amerikaner vor
missbräuchlichen Preispraktiken zu schützen.
Eine 30-tägige Frist vom Mai war zuvor ohne Ergebnis verstrichen. Auch im Mai hatte Trump zudem ein Dekret unterzeichnet,
das die Preise für rezeptpflichtige Medikamente in den USA auf das niedrigstmögliche Niveau innerhalb der OECD senken soll. In diesem Zuge kritisierte er das “sozialistische
Gesundheitssystem in Deutschland”, das mit zur schwierigen Lage in den
USA beigetragen habe.