Straftaten explodieren! Mehr Sexual-Delikte, mehr Gewalt | ABC-Z
Von Burkhard Uhlenbroich
Schock-Bilanz der Bundespolizei! Schleuser, Raub, Gewalt – die zentrale deutsche Polizeibehörde zählte im vergangenen Jahr die höchste Zahl an Straftaten seit 2012.
790.245 Straftaten führt der Jahresbericht auf, den die zuständige Innenministerin Nancy Faeser (54, SPD) am Montag vorstellte. Das sind 88 079 Taten mehr als 2022 – ein Anstieg von 12,5 Prozent. Und unfassbare 2165 Verbrechen pro Tag – im Schnitt.
Die Kriminalitätswelle betrifft nahezu alle Bereiche:
► Die Bundespolizei deckte 389.331 Verstöße gegen das Aufenthaltsrecht auf (+ 38,3 Prozent).
► Die Zahl der Gewalttaten stieg auf 31.887 Fälle. Darunter waren 1728 Angriffe auf Bundespolizisten (+ 18,7 Prozent). Absoluter Hotspot der Gewalt sind Bahnhöfe und Züge (25.640 Fälle). 555 Übergriffe waren Messer-Attacken.
► Die Zahl der Taschendiebstähle lag bei 27.849 Fällen (+ 16,4 Prozent). Zugenommen haben auch Sexualdelikte (2498 Fälle, + 14,9 Prozent).
► 140.868 Mal wurden Leistungen erschlichen (Schwarzfahren) – ein Anstieg um 7,3 Prozent.
Mehr Straftaten, aber auch mehr Fahndungserfolge
Hoffnungsschimmer: Gestiegen ist aber auch die Zahl der Fahndungserfolge. Und zwar auf den höchsten Wert seit 2013. Insgesamt 235 529 gesuchte Straftäter konnten dingfest gemacht werden (+ 17,3 Prozent). 21 766 offene Haftbefehle wurden vollstreckt – absoluter Rekord.
Und: In 127.549 Fällen konnten illegale Einreisen nach Deutschland verhindert werden. Hintergrund: Am 16. Oktober 2023 waren Kontrollen an den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz eingeführt worden. In den darauffolgenden zehn Wochen stellten die Bundespolizisten 18.930 unerlaubte Einreisen fest und schnappten 440 Schleuser.
60 Prozent aller Abschiebungen scheitern
Auch die Zahl der Abschiebungen stieg auf 21.206 (+ 17,2 Prozent). Allerdings sind mit 60 Prozent fast zwei Drittel aller geplanten Rückführungen gescheitert. In diesem Jahr gab es bis Ende Juni 10.839 Abschiebungen.
Bundesinnenministerin Faeser kündigte für nächstes Jahr 1000 neue Stellen bei der Bundespolizei an: „Denn an der Sicherheit in Deutschland können wir keinesfalls sparen.“