Störung bei Kartenzahlungen behoben – Wirtschaft | ABC-Z
Am Donnerstag ist es bundesweit mehrere Stunden lang zu Störungen bei Kartenzahlungen gekommen, etwa an der Supermarktkasse. Die Probleme betrafen Debit-, Kredit- und Girokarten, wie ein Sprecher der Deutschen Kreditwirtschaft sagte. Die Abhebung an Geldautomaten bei Banken und Sparkassen war von den Problemen nicht betroffen.
Dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, kurz BSI, teilte mit, dass die Störungen „bei verschiedenen Finanzinstituten“ aufgetreten seien. Man stehe im Austausch mit den Betroffenen und den zuständigen Behörden. Am Nachmittag verschickte das BSI eine Stellungnahme, wonach die Störung inzwischen behoben sei.
Von der deutschen Kreditwirtschaft hieß es, Grund für die Störung seien Probleme bei einem IT-Dienstleister und bei an diesen angeschlossenen Anbietern gewesen. Man analysiere den Sachverhalt. Eine Cyberattacke könne nach derzeitigem Stand ausgeschlossen werden, sagte ein Sprecher.
Bei dem betroffenen IT-Dienstleister handelt es sich um das zum US-Konzern Fiserv gehörende Unternehmen First Data. Ein Unternehmenssprecher sagte, es liege ein technisches Problem bei einigen Verarbeitungsdiensten vor.
Probleme mit Kartenzahlungen kommen immer wieder vor
Die Probleme waren zwar flächendeckend und erheblich, doch rekordverdächtig sind sie nicht. Immer wieder kommt es zu Einschränkungen beim bargeldlosen Bezahlen, zuletzt etwa im Mai dieses Jahres, als es wegen Softwarefehlern zu Problemen bei Kartenzahlungsterminals kam. Vor etwa zwei Jahren führten technische Probleme sogar zu mehrtägigen Ausfällen bei Kartenzahlungen.
„Diese großflächigen Störungen passieren selten, haben aber enorme Auswirkungen, da viele Menschen sich mittlerweile auf ihre Karten verlassen und kein oder nur wenig Bargeld bei sich tragen im Alltag“, sagte Fachanwalt David Riechmann von der Verbraucherzentrale NRW. Die Händler seien in der Pflicht, die Kundschaft rechtzeitig auf die fehlende Möglichkeit der Kartenzahlung hinzuweisen, „damit es an der Kasse zu keinen unnötigen bösen Überraschungen kommt“, sagte Riechmann.
„Für die Handelsunternehmen sind Störungen bei den Kartenzahlungen immer problematisch“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland, Stefan Genth. Kundinnen und Kunden seien dann verunsichert; das könne auch dazu führen, dass sie ihre Einkäufe verschieben. Der Einzelhandel zahle für die Nutzung der bargeldlosen Bezahlsysteme Geld an die Netzbetreiber und Kartenanbieter. „Im Gegenzug muss er auch erwarten können, dass die Technik einwandfrei funktioniert.“