Gesundheit

Stiftung Warentest: Welche elektrische Zahnbürste ist die beste? |ABC-Z

Oral-B, Philips oder Happybrush? Oder doch ein günstiges Drogeriemodell? Stiftung Warentest hat 48 elektrische Zahnbürsten zwischen zwölf Euro und mehr als 300 Euro getestet, darunter auch Modelle mit Ultraschall sowie U-Bürsten. Beim Kauf kommt es auf das eigene Putzverhalten an: Mit einer Rundkopfbürste muss jeder Zahn einzeln gereinigt werden, schallaktive Zahnbürsten säubern mit ihren länglichen Köpfen mehr Fläche auf einmal.

Im Handel gibt es vier Typen elektrischer Zahnbürsten: rotierend-oszillierende Modelle, stark vibrierende Schallzahnbürsten, Ultraschallzahnbürsten und die sogenannten U- oder Y-Zahnbürsten. Letztere versprechen Revolutionäres, fallen aber mit dem Urteil „mangelhaft“ (Note 4,6) durch. Ihre bogenförmigen Mundstücke werden auf den Kiefer gesteckt und sollen das Zähneputzen fast ohne weiteres Zutun erledigen.

Die Y-Brush Essential Electric Toothbrush wirbt für 85 Euro damit, jeden Kiefer in 10 bis 20 Sekunden „schnell, effizient und lässig“ zu reinigen. Für Putzmuffel mag das verlockend klingen. In der Praxis überzeugt das Konzept jedoch nicht: Gegen Zahnbeläge kommt die Bürste nicht ausreichend an, von „klinisch sauber“ kann keine Rede sein. Das Ergebnis ist unbefriedigend.

Verspricht viel, fällt beim Test mit „mangelhaft“ durch: die Y-BrushAP

Doppelsieg für Philips

Die Stiftung Warentest kürt zwei Philips-Modelle zu den Gewinnern. Erster und zweiter Platz gehen an die Sonicare 5500 (Note1,7) für 90 Euro und die ebenfalls gute, aber teurere Sonicare 7100 (Note1,8) für 140 Euro. Beide entfernen Plaque besonders gut. Knapp dahinter folgt die Oral-B iO Series 2 (1,8) für 80 Euro.

Gute Ergebnisse müssen jedoch nicht immer teuer sein. Sieben elektrische Zahnbürsten unter 50 Euro schneiden gut ab. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet die Sensident Perfect Clean Professional der Drogeriemarktkette Müller für 20 Euro. Auch die Sonic Schallzahnbürste von Rossmann für 35 Euro schneidet gut ab. Ein weiterer Vorteil dieser Modelle: Auch die Ersatzbürstenköpfe sind vergleichsweise günstig. Sie sollten alle drei Monate gewechselt werden. Beim Testsieger von Philips können Ersatzbürstenköpfe mehr als elf Euro kosten, beim Schnäppchen von Müller nur 1,48 Euro.

„Nachhaltige Schallzahnbürste“ von Bamtoo enttäuscht mehrfach

Die Bamboo-Style KOA V2 von Bamtoo verspricht laut dem in Berlin ansässigen Anbieter, „nachhaltig“ zu sein. Durch ihre braune Farbe und Holzmaserung wirkt sie auf den ersten Blick tatsächlich wie aus Bambus – auch der Name legt das nahe. Tatsächlich besteht die 90-Euro-Zahnbürste aus einem „speziellen ABS-Kunststoff in einem umwerfenden Bambus-Look“. Die Bürstenköpfe sollen laut Anbieter aus „Bambus aus nachhaltigem Anbau“ sein – was das genau heißt, bleibt offen. Zertifikate lassen sich auf der Website nicht finden. Trotz großer Ambitionen reinigt die Bamtoo-Bürste die Zähne nur mittelmäßig. Mit der Gesamtnote „befriedigend“ (2,8) zählt sie zu den Schwächeren. Dass ihr Akku nur über den Kundenservice gewechselt werden kann, wird ebenfalls als wenig nachhaltig gewertet. Allerdings bieten auch andere Bürsten keinen unkomplizierten Akkutausch zu Hause an.

Timer und Andruckkontrolle können helfen

Bürsten mit Putzzeitsignal können helfen, die Dauer und den Druck zu kontrollieren. Zahnärzte empfehlen, zweimal täglich mindestens zwei Minuten die Zähne zu putzen. Manche Bürsten signalisieren zudem, wann es Zeit ist, den Putzbereich zu wechseln, oder warnen vor zu starkem oder zu schwachem Druck. Beides kann Zähne und Zahnfleisch schädigen oder die Reinigung mindern. Mit Timer-Funktion und Andruckkontrolle überzeugten die Oral-B iO Series 3N, die Bürste von Beurer sowie das Schnäppchen von Müller.

In vielen Produkten wurden kritische Stoffe wie Weichmacher nachgewiesen, etwa in Werkzeug, Ergometern oder Kinderrollern. In die Prüfung einbezogen waren alle weichen Kunststoffe der Geräte, die beim Putzen Kontakt mit der Hand haben. Zwar fanden die Tester in einzelnen Griffmaterialien sehr geringe Gehalte an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK). In den nachgewiesenen Mengen sind sie aber kein Grund zur Sorge.

Weiterhin unverzichtbar bleiben Fluorid und Zahnseide. Ob Universal-, Weißmacher- oder Sensitivzahnpasta – Fluorid sollte in jedem Fall enthalten sein. Nur für Fluoride ist wissenschaftlich klar belegt, dass sie der Zahnoberfläche Mineralien zurückgeben und vor Karies schützen. Auch Zahnseide sollte weiterhin am besten einmal täglich angewendet werden, um die engen Zahnzwischenräume zu reinigen. Sind Zähne anfälliger für Karies oder neigt das Zahnfleisch zu Entzündungen, kann eine Mundspüllösung helfen. Auch sie sollte Fluorid enthalten und nach dem Spülen vollständig wieder ausgespuckt werden.

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