Stiftung Bauhaus Dessau: Feindbild Moderne | ABC-Z
Die AfD in Sachsen-Anhalt fordert einen “kritischen Diskurs” über das Bauhaus. Klingt verdächtig – und wird richtig übel, wenn man sich die Idee dahinter genau anschaut.
Das Ganze hatte etwas von Provinzposse: Da stänkerte die Fraktion der AfD in Sachsen-Anhalt vor zwei Wochen per Antrag gegen das Bauhaus und die architektonische Moderne – worüber sich mit Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) ganz Feuilleton-Deutschland empörte –, und dann scheiterte der Antrag im Magdeburger Landtag. Das Thema verschwand so schnell aus dem Fokus, wie es dorthin gelangt war.
Letzteres geschah voreilig. Verraten doch der Antrag und die dazugehörige Debatte viel über das Kulturverständnis einer Partei, die in den Ostbundesländern Machtfaktor ist. Und was die AfD Sachsen-Anhalts kulturpolitisch vorhat, steht in ihrem Wahlprogramm von 2021: “Eine Agitation gegen das eigene Volk muss nicht durch den Staat, der aus diesem Volk besteht, finanziert werden. In dieser Hinsicht wie auch in weiteren Punkten der kulturpolitischen Ausrichtung ist uns die kulturpolitische Wende, die Ungarn unter Viktor Orbán vollzieht, Vorbild und Inspiration.”