„Steinmeier ist ein antidemokratischer Tyrann“: SPD-Spitze geht auf Musk los | ABC-Z
„Steinmeier ist ein antidemokratischer Tyrann. Schande über ihn“: Mit diesen gravierenden Worten beschimpfte Elon Musk an Silvester den deutschen Bundespräsidenten. Aus den Reihen der SPD gibt es scharfe Kritik – und eine Warnung.
Die SPD-Spitze hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gegen Ausfälle des US-Milliardärs und künftigen Trump-Beauftragten Elon Musk in Schutz genommen. „Die verbalen Attacken auf den Bundespräsidenten zielen … auf alle Bürgerinnen und Bürger“, sagte SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich dem „Spiegel“.
Mit seinen Äußerungen würde der zukünftige Sonderbeauftragter des nächsten US-Präsidenten Donald Trump „eine Grenze zwischen befreundeten Staaten“ überschreiten.
SPD-Co-Chefin Saskia Esken sprach von „niveaulosen Angriffen“ auf Bundeskanzler und Präsident. „Diese sind eine würdelose Grenzüberschreitung und zeigen seine Respektlosigkeit gegenüber unserer Demokratie. Elon Musk disqualifiziert sich mit jedem weiteren Beitrag“, sagte sie weiter.
Musk hatte an Silvester auf X geschrieben: „Steinmeier ist ein antidemokratischer Tyrann. Schande über ihn.“ Der Tesla-Chef ist für seine verbalen Ausfälle gegen Andersdenkende auch in anderen Staaten bekannt und wegen seiner Unterstützung für rechte Gruppierungen weltweit umstritten. Musk hatte zuletzt etwa für die Wahl der AfD geworben. Er hatte unter anderem auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als „Narr“ bezeichnet. Politiker anderer Parteien bescheinigten ihm nach dem AfD-Aufruf mangelndes politisches Urteilsvermögen und fehlende Kenntnis über Deutschland.
SPD-Fraktionschef Mützenich forderte die Bundesregierung auf, nach dem Amtsantritt von Trump am 20. Januar zu klären, „ob die wiederholten Respektlosigkeiten, Diffamierungen und Einmischungen in den Wahlkampf auch im Namen der neuen US-Regierung geäußert wurden“. Die internationalen Herausforderungen könnten „nur in einem unbelasteten Verhältnis zwischen uns und den USA“ gemeinsam gemeistert werden.
„Wenn der Bundespräsident unseres demokratischen Staates als antidemokratischer Tyrann bezeichnet wird, dann ist das nicht nur grober Unsinn, sondern auch eine Diffamierung, die man sehr klar zurückweisen muss“, sagte auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) der „Süddeutschen Zeitung.“
Musk habe „offenkundig Gefallen daran gefunden, liberale Demokratien zu destabilisieren und politisch extrem rechte Parteien und Politiker zu stärken“, kritisierte der Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz gegenüber der Zeitung. Er forderte eine Debatte über die Macht sozialer Plattformen. Auch Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hatte die EU-Kommission bereits aufgefordert, aktiv zu werden.
rct