Spektakuläres Pokalspiel: Leverkusener Zittersieg beim SC Paderborn | ABC-Z

Bayer 04 Leverkusen hat die dritte Runde des DFB-Pokals erreicht. Beim SC Paderborn gelang ein Zittersieg, der erst in letzter Sekunde zustande kam.
Die Spieler des SC Paderborn waren völlig ausgepumpt und gingen mit hängenden Köpfen vom Feld. Sie mussten erst einmal die 2:4 (2:2, 1:1, 0:0)-Niederlage nach Verlängerung verkraften, die sie in der 2. Runde des DFB-Pokals gegen Bayer 04 Leverkusen kassieren mussten.
Die Mannschaft von Trainer Ralf Kettemann hatte die Werkself bis zur letzten Minute gefordert und ist ihr auf Augenhöhe begegnet, obwohl die Mannschaft von Kasper Hjulmand seit der 60. Minute in Überzahl agieren konnte.
Freistoßspezialist Alejandro Grimaldo (60.) erzielte die Führung (60.) für die Leverkusener. Stefano Marino glich per Kopfball zum 1:1 (90.) aus. In der Verlängerung traf Sven Michel für den SCP 2:1 (96.). Jarell Quansah, Ibrahim Maza (120 +2) und Aleix Garcia (120 +4) trafen für die Werkself zum 2:2 (105 +1).
Partie stagnierte phasenweise
Die Leverkusener hatten von Beginn an erwartungsgemäß mehr Ballbesitz. Aber das Hjulmand-Team tat sich schwer, gegen die engagierten Gastgeber Lücken zu finden. Die Paderborner versuchten die Geschwindigkeit aus dem Spiel zu nehmen und damit die Stärken der Werkself zu unterdrücken. Das gelang dem Team von Trainer Kettemann außerordentlich gut, phasenweise stagnierte die Partie rund um die Mittellinie.
Durch die erzwungenen Ballgewinne ergaben sich für den SCP in der Anfangsphase sogar kleinere Möglichkeiten, aber weder Felix Götze per Kopf noch Mika Baur mit einem Distanzschuss fanden das Ziel. Nach 30 Minuten hatten die Rheinländer gerade einmal einen ungefährlichen Torschuss zustande gebracht.
Nur Torchancen für Paderborn
Die Zuschauer im Paderborner Stadion mussten viel Geduld auf- und mitbringen, Höhepunkte gab es in der ersten Hälfte so gut wie keine. Die Paderborner setzten zumindest zwei kleine Glanzlichter. Erst wurde Raphael Obermaier auf der linken Seite frei gespielt, der aber zu überhastet und ungenau aus 14 Metern abschloss (39.).
Fünf Minuten später hatte Luis Engelns per Kopfball eine Möglichkeit aus zehn Metern, sein Aufsetzer verfehlte knapp das Bayer-Tor (44.). Die Leverkusener zeigten derweil weiterhin eine uninspirierte und wenig engagierte Leistung.
In der zweiten Hälfte versuchten die Leverkusener ein wenig mehr Druck zu erzeugen und das gegnerische Tore ernsthafter ins Visier zu nehmen. Erst scheiterte Robert Andrich mit einem Schlenzer aus 18 Metern (51.), beim nachfolgenden Eckball versuchte es Christian Kofane aus der Drehung, er schoss aber steil über das Paderborner Tor.
Rot für Götze
Die Leverkusener machten weiter Druck, was die SCP-Defensive zusehends überforderte. Felix Götze wusste sich nach 58 Minuten nur noch mit einem Trikotzupfer gegen Kofane zu helfen, mit dem er den pfeilschnellen Bayer-Angreifer daran hinderte, alleine auf Paderborn-Torhüter Markus Schubert zuzulaufen.
Kofane kam zu Fall, Schiedsrichter Patrick Ittrich zog daraufhin die Rote Karte gegen Götze, obwohl neben Kofane ein weiterer SCP-Spieler mitgelaufen war. Eine harte Entscheidung des Schiris.
Den fälligen Freistoß verwandelte Grimaldo so locker wie präzise zum 1:0, als ob dies das einfachste der ganzen Welt sei.
Leverkusen verwaltet den Sieg
Die Paderborner steckten nicht auf und bemühten sich in ihrer Unterzahl nach Kräften, noch irgendwie den Ausgleich zu erzielen. Die Leverkusener schafften es aber lange, die SCP-Spieler recht weit vom eigenen Tor fernzuhalten. Und kurz vor dem Ende überschlugen sich die Ereignisse.
Tapsoba musste zunächst nach einem Eckball und einem Kopfball von Marino auf der Torlinie klären. Der darauf folgende Eckstoß führte dann aber doch zum Ausgleich. Marino stieg erneut zum Kopfball hoch und verwandelte aus kurzer Distanz zum 1:1 (90.). Auf der anderen Seite hatte bayer 04 dann sogar noch die doppelte Siegchance.
Ibrahim Maza brachte aber das Kunststück fertig, den Ball aus zwei Metern nicht an Torhüter Schubert vorbei zu köpfen. Den abgeprallten Ball schoss Kapitän Robert Andrich nur um Zentimeter vorbei am SCP-Tor. Danach ging es in die Verlängerung.
Michel und Quansah treffen
Leverkusen ließ wieder einmal bedächtig den Ball durch die eigenen Reihen laufen, während die Paderborner mit voller Kraft agierten. Und dieser Aufwand wurde belohnt. Nach einem engagiert vorgetragenen Angriff scheiterte Sven Michel zunächst noch alleine vor Torhüter Mark Flekken, der abgeblockte Ball kam aber wieder zu ihm zurück. Der Angreifer verwandelte aus acht Metern eiskalt zum 2:1.
Danach erkannte die Werkself den Ernst der Lage und drehte auf. Verteidiger Quansah erzielte aus kurzer Distanz den 2:2-Ausgleich, nachdem sich Torhüter Schubert gleich zwei Mal in Leverkusener Schüsse geworfen hatte.
Dem SCP ging in der zweiten Hälfte der Verlängerung so langsam die Kräfte aus. Sie wollten sich irgendwie ins Elfmeterschießen retten, während die Leverkusener die Entscheidung suchten. Und die Werkself schlug durch Maza zu, der unmittelbar vor dem Schlusspfiff aus sechs Metern für die Entscheidung sorgte. Garcia erzielte noch mit einem Weitschuss den Schlusspunkt gegen die vollkommen aufgerückte Paderborn-Abwehr.
Leverkusen nun gegen Bayern
Der SC Paderborn trifft in der 2. Bundesliga am Sonntag (13.30 Uhr) auf Greuther Fürth. Für Bayer Leverkusen steht tags zuvor das Bundesliga-Topspiel um 18.30 Uhr gegen Rekordmeister Bayern München an.





















