Stefan Raab organisiert ESC-Vorentscheid von Deutschland wieder mit | ABC-Z
Nun soll es also Stefan Raab noch einmal richten. Von einem Geheimplan für den Vorentscheid des Eurovision Song Contest (ESC), den der Vorruheständler insgeheim seit Längerem erarbeitet haben soll, war schon im Frühjahr gemunkelt worden. Angeblich sollten gleich mehrere Sender neben dem federführenden NDR eingebunden werden und in mehreren Runden einen Kandidaten für Deutschland wählen. Am Ende sollte es dann ein echtes „deutsches Finale“ geben. Das berichtete das Medienmagazin „DWDL“ schon Anfang April und schrieb, dass auch das ZDF, RTL und Prosieben Sat.1 daran beteiligt sein könnten. Die Spekulationen gab es also schon, bevor sich Raab im September offiziell bei RTL zurückmeldete.
Die Gerüchte verdichteten sich dann vor gut einer Woche, als bekannt wurde, dass die Produktionsfirma Bildergarten, die drei Jahre in Folge den Vorentscheid für den NDR ausgerichtet hatte, nicht mehr an dem Format mitarbeiten würde. Damit war klar, dass man neue Wege gehen würde, und das wahrscheinlich mit Stefan Raab und einem deutschen Finale am Ende eines längeren Auswahlverfahrens.
Am Dienstag wurde es nun offiziell: ARD, RTL und Stefan Raab organisieren gemeinsam den ESC-Vorentscheid im nächsten Jahr, wie die Sender bekannt gaben. Weitere Details zum neu gestalteten Auswahlverfahren sollen am Donnerstag folgen auf einer Pressekonferenz, an der Raab, die Programmdirektorin der ARD, Christine Strobl, RTL-Programmgeschäftsführerin Inga Leschek und NDR- Programmdirektor Frank Beckmann teilnehmen.
Zuletzt hatte es 2012 eine Kooperation zwischen dem NDR und einem Privatsender, damals mit Prosieben, gegeben. Gesucht wurde „Unser Star für Baku“, Roman Lob gewann und wurde mit seinem Lied „Standing Still“ beim ESC in Aserbaidschan Achter. Damit endete die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Raab und der ARD, die 2010 begonnen hatte und zu Lenas Sieg („Satellite“) in Oslo im selben Jahr führte. Ein Jahr später trat sie abermals an und kam mit „Taken By A Stranger“ in Düsseldorf auf Platz zehn.
Davor und danach schaffte es der NDR nur 2018 mit Michael Schulte („You Let Me Walk Alone“), auf einem der vorderen Plätze zu landen. Er wurde in Lissabon Vierter. Isaak, der Deutschland zuletzt im Mai in Malmö vertreten hat, wurde mit „Always On The Run“ immerhin Zwölfter. Der nächste ESC findet in Basel statt, das Finale wird am 17. Mai ausgetragen. Bisher haben 34 Länder ihre Teilnahme zugesagt. In Malmö waren es 37 Nationen gewesen.