Starnberg: Justizkatze „Spezi“ ist wohlbehalten wieder aufgetaucht – Starnberg | ABC-Z

Zehn Tage war die Starnberger Justizkatze „Spezi“ spurlos verschwunden und löste damit eine große Suchaktion aus. Doch der junge und sehr zutrauliche Kater blieb wie vom Erdboden verschluckt. Doch dann teilte eine Dame, die den Suchaufruf vor dem Amtsgericht gelesen hatte, an der Pforte den Wachleuten mit, dass „Spezi“ wohl in den Rummelsberger Stift in Söcking umgezogen sei und sich dort häuslich eingerichtet habe. Das Altenheim ist rund zwei Kilometer westlich vom Gericht entfernt, wobei das Tier die gefährliche und viel befahrene Hanfelder Straße überqueren musste. Zum Glück ging alles gut.
Inzwischen hat der Besitzer „Spezi“, der eigentlich „Milow“ heißt, vom Seniorenheim abgeholt. Auch Amtsgerichtsdirektor Benjamin Lenhart und sämtliche Mitarbeiter sind erleichtert, dass der abenteuerlustige Kater wieder wohlbehalten aufgetaucht ist. Aber man sei auch leicht verstimmt, dass er sich eigenmächtig „ohne Ankündigung, Miez oder Maunz aus dem Dienst verabschiedet“ und deshalb Katerstimmung verursacht habe, berichtet Lenhart. Das müsse nun „disziplinarisch nachbesprochen und aufgeklärt werden“, schließlich sei das Gericht stets ein umsichtiger Arbeitgeber gewesen.
Glücklich ist auch Tim Ohlwein, der Besitzer des neugierigen Katers mit dem gepflegten Fell. „Ich hatte schon Panik, dass wir ihn nicht mehr finden würden oder ihm etwas passiert sein könnte“, erzählt der Starnberger, der unweit des Amtsgerichts wohnt. Nun war der 37-Jährige aber froh, seine 20 aufgehängten Suchplakate in den Wohngebieten östlich der Hanfelder Straße entfernen zu können, wo er ihn vermutet hatte. Gefremdelt habe „Spezi“ zwar nicht, aber erst einmal Hausarrest erhalten, um sich wieder ans eigentliche Umfeld zu gewöhnen, sagt Ohlwein.
Er wäre beruhigt, wenn sich sein Kater wieder tagsüber im Justizgebäude in der Nähe aufhalten würde. In den Zeiten zuvor hatte „Spezi“ auch gern den Kindergarten und die Grundschule in der Nachbarschaft inspiziert – offenbar habe er sich damals für ein Lehramt interessiert, witzelt der Katzenbesitzer. Übrigens hat das Tier auch eine Schwester namens „Belle“: Sie ist aber eher scheu und häuslich. Laut Ohlwein habe die feine Dame trotzdem ihren Bruder regelmäßig vor dem Amtsgericht besucht. Echte Geschwisterliebe eben.
Nun aber hoffen die Justizbeamten und Richter inständig darauf, ihren Liebling „Spezi“ bald wieder an der Eingangskontrolle mit Leckerlis begrüßen dürfen.





















