Stärkster Sturm der Welt steuert auf Jamaika zu | ABC-Z

Es ist bereits der 13. benannte Sturm, der in der aktuellen Hurrikan-Saison im Atlantik wütet – aber kaum einer hatte so eine zerstörerische Kraft wie „Melissa“: Der Tropensturm hat in den vergangenen Tagen bereits Haiti und die Dominikanische Republik verwüstet und mehrere Menschen getötet. Nun steuert der Sturm mit neuer Stärke in der Karibik auf Jamaika und Kuba zu.
„Melissa“ hat so stark an Kraft zugenommen, dass er inzwischen der höchsten Hurrikan-Kategorie 5 zuzuordnen ist. Die seltene Kategorie 5 hat Windgeschwindigkeiten von 280 km/h und stärkere Böen. Damit ist „Melissa“ offiziell der stärkste Sturm der Welt in diesem Jahr.
„Bringen Sie sich in Sicherheit!“
Die Behörden in Jamaika warnten die Bevölkerung vor katastrophalen Überschwemmungen. „Bringen Sie sich jetzt in Sicherheit. Bereiten Sie sich darauf vor, das mehrere Tage durchzustehen“, warnte etwa der Vizedirektor des US-Hurrikanzentrums (NHC) Jamie Rhome.
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Der Sturm werde vermutlich Auswirkungen „auf den westlichen Teil Jamaikas“, sagte Jamaikas Regierungschef Andrew Holness gegenüber CNN: „Ich glaube nicht, dass es in dieser Region irgendeine Infrastruktur gibt, die einem Sturm der Stufe 5 standhalten könnte, sodass es zu erheblichen Verwerfungen kommen könnte.“
Sturm „Melissa“ ist langsam – das macht ihn für Jamaika und Kuba besonders gefährlich
Vor allem eine Eigenschaft des Sturms beunruhigt Wetterexperten: „Melissa“ ist langsam. Das bedeutet, dass Gebiete auf dem Weg des Hurrikans lange seiner zerstörerischen Kraft ausgesetzt sind. Laut NHC bringt der Wirbelsturm Windböen bis voraussichtlich 230 Kilometer pro Stunde. Außerdem wird extremer Regen erwartet: Es drohen laut dem US-Hurrikanzentrum bis zu 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter.
„Dieses extreme Niederschlagspotenzial wird aufgrund der langsamen Bewegung ein katastrophales Ereignis für Jamaika auslösen“, warnte Jamie Rhome. Die Lage könne sich ihm zufolge rapide verschlechtern; die Bevölkerung müsse sich daher unbedingt in Sicherheit bringen. Seit Sonntagabend (Ortszeit) sind erste Ausläufe auf der Karibikinsel zu spüren, in der Nacht auf Dienstag trifft der Sturm das Land. An der Südküste kommt es zu Flutwellen, die voraussichtlich bis zu vier Meter hoch sein können.
Hurrikan „Melissa“ steuert nach Jamaika auf Kuba und die Bahamas zu – es drohen katastrophale Schäden
Der Sturm zieht dann weiter Richtung Kuba und auf die Bahamas – es gelten Hurrikanwarnungen. Schon bevor der Sturm Jamaika erreichte, sind am Wochenende zwei Menschen auf der Karibikinsel gestorben, als sie Bäume fällen wollten: Einer kam im Südwesten der Insel ums Leben; ein anderer Mann stürzte am Sonntag in Hanover im Nordwesten von Jamaika und verstarb.
Ein Mann schaut zu, wie die Wellen den Mauern in Kingston brechen. Hurrikan „Melissa“ zieht in Richtung Kuba und Jamaika.
© AFP | RICARDO MAKYN
Außerdem wurde am Wochenende der US-Marinestützpunkt Guantánamo Bay evakuiert. Hunderte US-Bürgern und ihre Haustiere wurden nach Florida verlegt. Mehr als 4000 Menschen leben dort.
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Ein Hurrikan der Stärke 5 gilt auf der sogenannten Saffir-Simpson-Skala als Sturm, der „katastrophale Schäden“ bringt. Durch den extremen Wind können Häuser zerstört, Bäume und Stromleitungen beschädigt werden. Die Skala rechnet allerdings lediglich die Windgeschwindigkeit ein; weitere Faktoren – wie etwa die Niederschlagsmenge oder das Überschwemmungspotential – werden nicht berücksichtigt.
















