„Ständig Angst, ersetzbar zu sein“: Gen Z kündigt oft aus Unsicherheit den Job | ABC-Z

Immer mehr junge Arbeitnehmer der Generation Z geben ihre Jobs auf. Sie fühlen sich der Arbeit oft nicht gewachsen und haben Angst vor Versagen.
Immer mehr junge Arbeitnehmer der Generation Z kündigen ihren Job nicht nur wegen des Gehalts oder der Flexibilität. Einem Bericht von „news.com.au“ zufolge fühlen sie sich der Aufgabe oft nicht gewachsen und haben Angst, schlechte Leistungen zu erbringen.
„Die Generation Z macht sich Sorgen, dass sie nicht fähig ist“, sagte die Recruiting-Expertin Roxanne Calder gegenüber „news.com.au“. Vor allem jungen Frauen fehle es an Selbstvertrauen und sie kündigen aus Unsicherheit. Calder beobachtet, dass Männer eher improvisieren, während Frauen erst handeln, wenn sie sich ganz sicher sind. Zudem glaube die Generation Z, dass jede zusätzliche Verantwortung eine Gehaltserhöhung rechtfertige.
„Ich wurde in meiner Rolle unglücklich“
Anna Fountain, eine 23-jährige ehemalige Social-Media-Managerin, erzählt, dass sie ihre Karriere wegen der ständigen Angst, ersetzbar zu sein, aufgegeben hat. „Ich wurde in meiner Rolle unglücklich, weil ich ständig Angst hatte, ersetzbar zu sein“, sagt sie gegenüber „news.com.au“. Fountain betont, dass sie nicht genug Feedback für ihre harte Arbeit erhielt, was ihr Selbstvertrauen weiter schwächte.
Schließlich entschied sich Fountain für einen Karrierewechsel und begann ein Jurastudium. „Ich weiß, was ich wert bin“, sagt sie und empfindet ihre Entscheidung als befreiend und ermutigend.
Arbeitsengagement von Millennials und Gen Z nimmt deutlich ab
Aber auch das Arbeitsengagement der jüngeren Generationen hat nachgelassen. Untersuchungen des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Gallup zeigen, dass das Arbeitsengagement junger Arbeitnehmer in den USA seit 2020 deutlich zurückgegangen ist. Besonders betroffen sind Millennials und die Generation Z. Bei den älteren Millennials sank der Anteil der engagierten Arbeitnehmer um sieben Prozentpunkte auf 32 Prozent, bei der Generation Z von 40 auf 35 Prozent. Bei den Babyboomern stieg das Engagement dagegen leicht von 34 auf 36 Prozent.
Eine weltweite Umfrage von Automatic Data Processing (ADP) unter 35.000 Arbeitnehmern legt nahe, dass sich die Arbeitsprioritäten der Millennials und der Generation Z deutlich verändert haben. Nur ein Viertel der Millennials hält es für wichtig, jeden Tag Spaß bei der Arbeit zu haben, während 56 Prozent dieser Altersgruppe das Einkommen in den Vordergrund stellen. Die wirtschaftliche Unsicherheit aufgrund der Pandemie, hoher Inflation und steigender Zinsen zwingt viele junge Arbeitnehmer dazu, längere und intensivere Arbeitszeiten zu akzeptieren, um finanzielle Stabilität zu erreichen.
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