Staatsschulden: Regierung will sich 2026 erstmals mehr als 500 Milliarden Euro leihen | ABC-Z

Die Bundesregierung möchte sich im kommenden Jahr 512 Milliarden Euro am Finanzmarkt leihen. Davon sollen schuldenfinanzierte Investitionen finanziert werden, wie die mit dem Schuldenmanagement des Bundes betraute Finanzagentur mitteilte. Dies stellt eine neue Rekordsumme dar. Deutschland ist wegen seiner Top-Bonitätsnote AAA ein
gefragter Schuldner, deutsche Staatsanleihen sind beliebt.
Der bisherige alte Rekord stammt aus dem Jahr 2023, als für die Bekämpfung der Coronakrise und der Folgen
des russischen Krieges gegen die Ukraine eine halbe Billion Euro
aufgenommen wurde. 2024 fiel die Summe unter der Haushaltsführung der Ampelregierung auf 439 Milliarden Euro, 2025 auf 425 Milliarden Euro.
Der Anteil der Neuverschuldung soll 181,5 Milliarden Euro betragen. Das wäre der
zweithöchste Rekordwert. Zudem müssen auslaufende Anleihen beglichen werden. Auch für die
Sondervermögen des Bundes für Infrastruktur und Militär muss die Regierung Milliarden auftreiben.
Geld für geplante Sondervermögen nötig
“Der deutsche Staat will sich im kommenden Jahr so viel Geld
bei Investoren leihen wie nie zuvor”, sagte der Experte Elmar Völker
von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). “Diese Nachricht
kommt angesichts der Haushaltspläne der Bundesregierung wenig
überraschend, denn die geplanten Sonderschulden für Verteidigung
und Infrastruktur müssen über den Anleihemarkt finanziert
werden.”
Die Finanzagentur will am Kapitalmarkt konventionelle Bundeswertpapiere mit Laufzeiten bis zu 30 Jahren über rund 318 Milliarden Euro platzieren. Weitere 176
Milliarden Euro sollen über den Geldmarkt kommen. Ausgegeben werden zudem sogenannte Grüne Bundeswertpapiere über 16 bis 19 Milliarden Euro. Erstmals soll es eine Anleihe mit 20-jähriger Laufzeit geben.





















