Wirtschaft

Staatsdefizit im ersten Halbjahr 2024 leicht gesunken | ABC-Z

Vor allem wegen der ausgelaufenen Energiepreisbremsen sanken im ersten Halbjahr 2024 die Staatsausgaben – und damit auch das Staatsdefizit. Trotzdem stiegen dessen Einnahmen von Januar bis Juni dieses Jahres stärker als Ausgaben.

Das deutsche Staatsdefizit ist leicht zurückgegangen. Es lag nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts im ersten Halbjahr bei 38,1 Milliarden Euro, wie die Behörde in Wiesbaden mitteilt. Das waren 1,3 Milliarden Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Die ausgelaufenen Energiepreisbremsen dämpften laut der Statistiker dem Anstieg der Staatsausgaben. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) ergibt sich für das erste Halbjahr damit eine Defizitquote von 1,8 Prozent.

Den größten Anteil an dem staatlichen Finanzierungsdefizit hatte erneut der Bund mit einem Minus von 24,6 Milliarden Euro. Allerdings lag dieses damit um 17,9 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert. Hingegen stieg das Finanzierungsdefizit der Länder um 3,2 Milliarden Euro auf nun 7,2 Milliarden Euro. Das der Kommunen stieg um 3,9 Milliarden Euro auf 6,4 Milliarden Euro. Die Sozialversicherungen verzeichneten einen minimalen Finanzierungsüberschuss von 0,2 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2023 waren dies noch plus 9,6 Milliarden Euro gewesen.

Staatliche Einnahmen steigen stärker als Ausgaben

Das Finanzierungsdefizit des Staates im ersten Halbjahr 2024 ergibt sich aus der Differenz zwischen Einnahmen in Höhe von 973,5 Milliarden Euro und Ausgaben in Höhe von 1011,6 Milliarden Euro. Die Einnahmen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 4,7 Prozent, die Ausgaben um 4,4 Prozent.

Die Ende 2023 ausgelaufenen Energiepreisbremsen trugen laut der Statistiker im ersten Halbjahr wesentlich zum Rückgang der Subventionen um fast 40 Prozent zum Vorjahreszeitraum bei. Die Steuereinnahmen des Staates stiegen trotz der schwachen Wirtschaft im ersten Halbjahr um 3,6 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Die staatlichen Sozialausgaben lagen um 6,7 Prozent höher als im Vorjahr. Die Zinsausgaben stiegen deutlich um 31,9 Prozent.

Bei den Zahlen handelt es sich um Daten des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG). Diese bilden die Grundlage für die Überwachung der Haushaltslage in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) nach dem Stabilitäts- und Wachstumspakt. Sie sind nicht identisch mit dem Finanzierungssaldo des öffentlichen Gesamthaushalts. Das Statistische Bundesamt wies auch darauf hin, dass sich aus den Daten für das erste Halbjahr nur begrenzt Rückschlüsse auf das Jahresergebnis insgesamt ziehen ließen.

dpa/AFP/jr

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