Berlin

Staatsanwaltschaft klagt Daniela Klette wegen 13 Raubüberfällen an | ABC-Z

Die Staatsanwaltschaft Verden hat Anklage gegen die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette erhoben und wirft ihr die Beteiligung an insgesamt 13 Raubüberfällen vor. Das berichtet die Deutsche Presse Agentur unter Berufung auf die Verteidiger Klettes.

Demnach werfen die Ermittler Klette versuchten Mord, unerlaubten Waffenbesitz sowie versuchten und vollendeten schweren Raub vor. Klette war im Februar in Berlin festgenommen worden und sitzt seitdem in Niedersachsen in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft selbst äußerte sich bislang noch nicht.

Die Staatsanwaltschaft Verden ermittelt seit 2015 gegen Klette. Ihr und den noch gesuchten ehemaligen RAF-Mitgliedern Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub werden Raubüberfälle an unterschiedlichen Orten in Deutschland im Zeitraum zwischen 1999 und 2016 vorgeworfen. Nach früheren Angaben sollen bei den Raubüberfällen Schäden in Gesamthöhe von 2,7 Millionen Euro entstanden sein. Im Oktober hatte das niedersächsische Justizministerium bereits angekündigt, bis Ende November Anklage gegen Klette erheben zu wollen. Nach Berichten des NDR [ndr.de] ist mit einem großen Verfahren mit vielen Nebenklägern zu rechnen.

Die Verteidigung Klettes kritisierte nun gegenüber der dpa die Ermittlungsbehörden. “Die Anklage weist erhebliche Mängel auf”, zitiert die Presseagentur die Anwälte. Insbesondere stoßen sie sich an dem Vorwurf des versuchten Mordes. Die Staatsanwaltschaft würde weiterhin behaupten, dass gezielt auf den Fahrer eines Geldtransporters geschossen worden sein soll. Dies sei durch das Ermittlungsverfahren widerlegt. Die Anwälte sprechen deshalb von einer “öffentlichen Vorverurteilung” Klettes.

Daniela Klette war im Februar in Berlin-Kreuzberg festgenommen worden. In ihrer Wohnung fanden die Ermittler unter anderem Waffen und eine “täuschend echte” Attrappe einer Panzerfaust, die bei Raubüberfällen genutzt worden sein soll. Auch Bargeld und Gold fanden die Beamten in ihrer Wohnung.

Neben der Staatsanwaltschaft Verden hatte bereits im Frühjahr auch die Bundesanwaltschaft einen Haftbefehl gegen die ehemalige Terroristin eröffnet, wegen mutmaßlicher Beteiligung an Taten der Roten Armee Fraktion (RAF). Dabei geht es unter anderem um die Sprengung der damals noch leerstehenden JVA Weiterstadt in Südhessen im Jahr 1993. Diese Taten werden in dem Verfahren in Verden noch keine Rolle spielen. Es ist davon auszugehen, dass auch die Bundesanwaltschaft noch Anklage erheben wird. Die Mitgliedschaft an einer terroristischen Vereinigung ist inzwischen allerdings verjährt.

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