Staatsanwaltschaft fordert: 23-Jähriger soll nach Mord in Beelitz in Psychiatrie untergebracht werden | ABC-Z

Im Januar wurde in Beelitz-Heilstätten ein 24 Jahre alter Mann ermordet. Seine Leiche wurde bei einem Wohnungsbrand entdeckt. Zwei Wochen danach rückte die Polizei erneut dorthin aus. Eine 52-Jährige hatte Alarm geschlagen. Sie wurde zuvor mit einem Messer angegriffen. Nur wenige Tage später ist gegen einen 23 Jahre alten Mann aus Guinea Haftbefehl erlassen worden.
Am Dienstag begann im Potsdamer Landgericht der Prozess. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, “im Zustand erheblich verminderter Schuldfähigkeit” Anfang des Jahres dem jungen Mann die Kehle durchgeschnitten und so getötet zu haben. Darüber hinaus soll er wenige Tage später versucht haben, eine weitere Person mit einem Messer tödlich zu verletzen. Die 52-Jährige überlebte. Der Angeklagte sprang aus dem Fenster und flüchtete.
Die Staatsanwaltschaft forderte zum Prozessauftakt die Unterbringung des Angeklagten in einer psychiatrischen Klinik. Er leide unter einer paranoiden Schizophrenie, erklärte der Staatsanwalt. Die Allgemeinheit müsse geschützt werden. Es seien weitere schwere Straftaten zu erwarten.
Der 23 Jahre alte Angeklagte aus Guinea sagte am Dienstagvormittag im Landgericht Potsdam gleich zu Beginn, dass er fast alles verstehe, was der Richter sagt. “80 Prozent ungefähr” sei für ihn verständlich, fügte er hinzu. Daraufhin entwickelte sich ein Dialog zwischen dem 23-Jährigen und dem Richter, die anwesende Dolmetscherin musste kaum eingreifen.
Der Angeklagte hat auch gestanden, dem Nachbarn mit einem Messer den Hals aufgeschlitzt und danach in seiner Wohnung ein Feuer gelegt zu haben. Zudem bestätigte er, dass er eine Bekannte, mit der er auch regelmäßig Sex hatte, zwei Wochen später ebenfalls mit einem Messer angegriffen hat.
Darüber hinaus berichtete der Angeklagte ausführlich über “eine weibliche Stimme”, die er seit 2019 höre. Sie habe die Taten “angewiesen”. Er habe versucht, ärztliche Hilfe an in Anspruch zu nehmen. Seine Hausärztin habe auch eine Einweisung ausgestellt, behandelt wurden die Probleme aber nicht.
Schon im Januar hatte sich der 23-Jährige “geständig eingelassen”.
Insgesamt acht Prozesstage sind geplant. Ein Urteil wird voraussichtlich Anfang August fallen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 01.07.2025, 09:00 Uhr