FC Bayern – BVB: „Ich hatte einige gute Aktionen“ – Thomas Müllers Bewerbung für Mailand | ABC-Z

Am Dienstag gegen Inter Mailand saß Thomas Müller lange auf der Bank. Gegen Dortmund führte er den FC Bayern als Kapitän aufs Feld und erhielt anschließend viel Lob. Selbst BVB-Trainer Niko Kovač gab im Umgang mit der Bayern-Legende einen Fehler zu.
Restlos zufrieden war Thomas Müller nicht. Das sei man ja auch schließlich nie. Er habe in seiner gesamten langen Karriere kein einziges Spiel erlebt, „in dem alles und jede Aktion geklappt hat“. Außerdem war da ja noch das unzureichende Ergebnis: „2:2 – das war nicht ganz unser Plan“, wie auch Müllers Vorgesetzter, Bayerns Sportdirektor Christoph Freund, nach der Partie gegen Borussia Dortmund eingestand.
Müller stimmte ihm zu, erinnerte jedoch auch daran, dass sich die Chance auf die Meisterschaft letztlich erhöht habe: „Wir hatten nicht zu wenig Energie, und wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Wir können über die beiden Enden des Spielfelds reden: offensive Box und defensive Box. Da waren wir nicht effektiv genug. Ein Spiel der verpassten Möglichkeiten. Aber wir sind der Meisterschaft ein Stück näher gekommen, auch wenn es nur ein Unentschieden war“, sagte Müller, der den Blick anschließend auf das Rückspiel am Mittwoch in Mailand richtete.
Guter Dinge sei er, dass der FC Bayern nach dem 1:2 im Hinspiel doch noch das Halbfinale erreiche. Man müsse halt seine Chancen nutzen.
Ihm selbst gelang das zuletzt sehr gut. Im Hinspiel am vergangenen Dienstag reichten ihm 15 Minuten von der Bank zum einzigen Tor seiner Mannschaft. Und auch gegen Dortmund gehörte Müller mit der Kapitänsbinde am Arm nicht nur zu den Aktivposten im Bayern-Trikot, sondern auch zu den wenigen Offensivkräften, die Torgefahr verströmten.
„Er war sehr gut, hat sich sehr gut bewegt, war immer unterwegs und hat der Mannschaft sehr gutgetan mit seiner Energie. Er hat ein gutes Spiel gemacht“, attestierte Freund bei Sky. „Thomas Müller hat exzellent gespielt heute. Seine Vorlage für Guerreiro, da aus dem Fünfmeterraum wegzubleiben, war sensationell“, hob Dortmunds langjähriger Torwart Roman Weidenfeller bei seiner Analyse heraus.
Müller an zehn Torschüssen beteiligt
Zwar konnte er seine schwache Statistik von nur einem Bundesligatreffer in den 24 Spielen unter Vincent Kompany nicht aufbessern, doch er war von allen Spielern auf dem Platz an den meisten Torschüssen beteiligt: Vier setzte er selbst ab, sechs bereitete er vor, so auch das wichtige 1:1 durch den eingewechselten Raphaël Guerreiro, der einer seiner direkten Konkurrenten um einen Platz in der Startelf für das Spiel in Mailand ist und im Hinspiel den Vorzug erhalten hatte.
In der Endphase hätte Müller beinahe noch ein zweites Tor vorbereitet, spielte seinen Pass auf den wie Guerreiro eingewechselten Serge Gnabry aber etwas zu ungenau. „Ich hatte einige gute Aktionen, aber ich weiß auch, dass eben nicht alles geklappt hat“, so Müller zu seinen Einsatzchancen für das Rückspiel in der Champions League.
Das Publikum in München gab sein Votum in der 81. Minute ab, als Müller unter großem Applaus ausgewechselt wurde. Und sollte Kompany seine Worte ernst gemeint haben, muss er ihn auch in Mailand in die Startaufstellung stellen: „Einfach, weil Thomas immer was bringt“, hatte der Trainer seine Auswahl für das BVB-Spiel begründet.
Falls er noch zweifelt, dürfte ihm Niko Kovač einen wichtigen Hinweis gegeben haben. Dortmunds Trainer hatte Müller zu seiner Bayern-Zeit nur wenig Spielzeit gegeben. „Das war ein Fehler“, sagte Kovač am Rande des Topspiels in München.
lwö