SPD-Kanzlerkandidatur: “Ein großes Zeichen der Solidarität zur SPD” | ABC-Z
Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken hat die Entscheidung von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), sich nicht für die Kanzlerkandidatur der SPD zu bewerben, begrüßt. “Die Entscheidung von Boris Pistorius ist souverän
und ein großes Zeichen der Solidarität zur SPD und Bundeskanzler Olaf
Scholz”, sagte Esken der Rheinischen Post.
“Boris Pistorius
ist ein hervorragender Verteidigungsminister, und wir kämpfen im
kommenden Bundestagswahlkampf auch darum, dass er dieses Amt in der
nächsten Regierung weiter ausführen kann”, sagte Esken. Die SPD habe große
Herausforderungen vor sich, die sie nur gemeinsam und geschlossen
bewältigen könne.
Andere Parteikollegen zeigten sich enttäuscht. “Ich bedauere diese Entwicklung”, sagte der Bundestagsabgeordnete Joe
Weingarten (SPD) dem Spiegel. “Jetzt muss es das Ziel sein, gemeinsam und
geschlossen das bestmögliche Wahlergebnis für die SPD zu erzielen.” Der Bundestagsabgeordnete Johannes Arlt (SPD) sagte dem Spiegel: “Auch wenn ich
mir eine andere Entscheidung gewünscht hätte: Jetzt haben wir eine
Entscheidung.”
Lindner: “Da wissen die Menschen, was sie bekommen”
“Es ist mir recht, wenn Herr
Scholz der Kanzlerkandidat der SPD ist”, schrieb FDP-Chef und ehemaliger Finanzminister Christian Lindner auf X. “Da wissen die Menschen, was sie bekommen. Und was
nicht: Wirtschaftswende.”
Die Union wertete den Verzicht von Pistorius als Vorteil im eigenen Wahlkampf. “Pistorius
wäre für uns unangenehmer gewesen”, sagte Unionsfraktionsvize Mathias
Middelberg (CDU) der Rheinischen Post. Scholz sei
dennoch nicht zu unterschätzen. Dies habe der Wahlkampf von 2021
gezeigt, bei dem Scholz eine spektakuläre Aufholjagd hingelegt hatte und
die SPD schließlich stärkste Kraft geworden war.
Nach einer teils öffentlichen Debatte in der SPD hatte Pistorius
zuvor den Weg für eine erneute Kandidatur des Kanzlers freigemacht. In einer Videobotschaft
teilte er mit, dass er für eine
Kandidatur nicht zur Verfügung stehe. “Das ist meine souveräne, meine
persönliche und ganz eigene Entscheidung”, sagte er. Gleichzeitig sprach er sich für Scholz als Kanzlerkandidat aus.
Am kommenden Montag soll nun Scholz vom SPD-Parteivorstand als Kanzlerkandidat für die Neuwahl des Bundestags nominiert werden.