Soziale Netzwerke: Open AI macht mit Video-KI Sora Tiktok Konkurrenz | ABC-Z

Open AI weitet seinen Aktionsradius aus. Der Entwickler des mit Künstlicher Intelligenz arbeitenden Programms ChatGPT steigt in das Geschäft mit sozialen Netzwerken ein und macht damit Tiktok und Meta Konkurrenz. Er hat jetzt die Smartphone-App Sora vorgestellt, die dazu gedacht ist, KI-Videos zu machen und zu teilen. Wie auf Tiktok oder den Meta-Diensten Instagram und Facebook werden die Videos von einem Algorithmus geordnet, und sie können auch von den Nutzern kommentiert werden.
Der Unterschied ist, dass die Inhalte in der neuen App von Open AI komplett von KI generiert werden. Die App erlaubt es ihren Nutzern außerdem, KI-Versionen von sich selbst oder von ihren Freunden, sogenannte Cameos, in die Videos zu integrieren. Es ist auch möglich, die Videos auf der App mit KI weiter zu verändern, Open AI nennt das einen „Remix“. Die App ist zunächst nur auf iPhones verfügbar, und es wird sie vorerst nur in den USA und Kanada geben, wobei Open AI sagt, sie auch schnell ihn anderen Ländern herausbringen zu wollen. In der Anfangszeit ist auch noch eine Einladung notwendig, um Zugang zu bekommen.
Das neue soziale Netzwerk arbeitet mit Sora 2, der jetzt vorgestellten jüngsten Generation des KI-Systems von Open AI, das Textbefehle in Videos umwandelt. Das Unternehmen hat Sora erstmals im vergangenen Jahr herausgebracht, und es sagt, die neue Version sei deutlich verbessert und könne Dinge tun, die für bisherige Video-KIs „unmöglich“ gewesen seien. Sie sei zum Beispiel besser darin, „Gesetzen der Physik“ zu folgen.
Open AI zeigte dafür einige Beispiele, etwa eine Eiskunstläuferin, die mit einer Katze auf dem Kopf einen dreifachen Axel springt, oder einen Mann, der einen Rückwärtssalto macht. Sora 2 kann auch Elemente aus der realen Welt wie Menschen und Tiere in KI-Videos integrieren. Demonstriert wurde das am Beispiel eines Mannes, der inmitten einer Herde von Zebras Trompete spielt, oder eines Hundes, der im Kostüm eines Superhelden über New York fliegt. Open AI gab zu, auch die neue Video-KI mache noch viele Fehler und sei weit davon entfernt, perfekt zu sein.
Abgrenzung zu anderen Plattformen
Um sich selbst für die neue App als „Cameos“ in die Videos integrieren zu können, müssen Nutzer zunächst ein kurzes Video von sich selbst machen und hochladen. Sie können nicht nur die digitalen Versionen von sich selbst, sondern auch diejenigen von ihren Freunden zum Gegenstand der Videos machen, wobei Open AI darauf hinwies, jeder habe vollständige Kontrolle über den Einsatz dieser Cameos. Nutzer könnten entscheiden, wer ihre Cameos verwenden darf, und sie könnten auch Videos mit ihren Cameos selbst entfernen.
Open AI beschreibt die App als „neuen und einzigartigen Weg, mit Menschen zu kommunizieren“ und grenzt sich ausdrücklich von anderen Diensten ab. Das Unternehmen sagte, es gehe einen anderen Weg als „alle größeren Plattformen“, die Nutzern immer weniger Inhalte ihrer Freunde anzeigten. Open AI gebe dagegen auf der Sora-App Inhalten von Freunden Priorität. Ansonsten wähle der Algorithmus die Inhalten nach verschiedenen Kriterien aus. Dazu gehöre, was Nutzer selbst auf der App veröffentlicht oder kommentiert hätten. Auch vergangene Anfragen auf ChatGPT könnten darüber bestimmen, was Nutzer auf der App zu sehen bekommen.
Die Sora-App könnte Open AI die Tür zu neuen Einnahmequellen öffnen, zum Beispiel auch Werbung. Meta und Tiktok machen damit den größten Teil ihrer Umsätze, und es ist ein sehr lukratives Geschäft. Open AI will aber nach eigener Darstellung zumindest am Anfang noch keine Werbung zeigen. Gegenwärtig sei nur geplant, von Nutzern Geld zu verlangen, wenn sie besonders viele Videos mit dem KI-System erstellen wollten. Sollte sich das Geschäftsmodell ändern, werde Open AI seine Nutzer informieren.
Kontrollmöglichkeiten für Eltern
Open AI teilte weiter mit, die App werde über verschiedene Kontrollmechanismen verfügen, beispielsweise mit Blick auf die Sicherheit jüngerer Nutzer. So würden Grenzen gesetzt, wie viele KI-Videos Teenager an einem Tag ansehen können. Weiterhin solle es Kontrollmöglichkeiten für Eltern geben. Open AI wolle zudem sein Team an menschlichen Moderatoren ausweiten, um etwaige Fälle von Mobbing zu erkennen. Es soll außerdem nicht möglich sein, Videos mit Personen des öffentlichen Lebens auf der Sora-App zu veröffentlichen.
Auch die anderen großen Onlineplattformen setzen im Moment verstärkt auf KI-Inhalte. Meta kündigte erst vor wenigen Tagen eine neue Funktion für KI-Videos für seine App Meta AI an. Tiktok hat eine KI-Funktion, die es Nutzern erlaubt, Bilder in Videos umzuwandeln. Google hat sein Video-KI-System Veo in Youtube Shorts integriert, seine Plattform für Kurzvideos.





















