Soziale Gerechtigkeit: Linke fordert Lohngerechtigkeitsquote für geförderte Konzerne | ABC-Z

Die Linke fordert eine Kopplung des niedrigsten
Lohns an das Spitzengehalt eines Konzerns – eine sogenannte
Lohngerechtigkeitsquote. Dies geht aus einem Papier von Parteivize
Maximilian Schirmer hervor, über das die Nachrichtenagentur AFP und das Handelsblatt berichten.
Unternehmen, die öffentliche Gelder erhalten, müssten ihre
niedrigsten Gehälter mindestens auf ein Zwanzigstel des
Vorstandschefgehalts erhöhen, heißt es darin. “So koppeln wir
Top-Gehälter an die Realität der Beschäftigten”, hieß es in dem Papier. “Wenn der Boss 880.000 Euro im Monat kassiert,
dann stehen den Leuten auch 44.000 Euro zu”, konkretisierte Schirmer den
Vorschlag. “Dann hängen die Millionengehälter nicht mehr in der Luft, sondern stehen
auf dem Boden der Arbeit aller.”
DAX-Vorstände verdienen im Schnitt 41-mal mehr als Beschäftigte
Der Linkenpolitiker kritisierte eine “absurde
Schieflage” beim Gehaltsunterschied von Beschäftigten und Managern. So
verdienten Dax-Vorstände durchschnittlich rund 3,7 Millionen Euro im
Jahr – das 41-fache eines normalen Beschäftigten, bei Adidas sei es
sogar das 95-fache.
VW-Chef Oliver Blume zahle sich mehr als 10,6
Millionen Euro im Jahr aus, schreibt der Parteivize weiter. Das sei mit 880.000 Euro im Monat mehr als vier Durchschnittsverdiener in ihrem ganzen Arbeitsleben verdienen. “Was leistet
er bitte 400-mal mehr als andere Beschäftigte im Unternehmen?”, fragte Schirmer.
Tarifbindung und keine Dividenden
Die Gehaltsschere sei “nicht nur ungerecht,
sondern respektlos gegenüber allen, die das Land hier tatsächlich am
Laufen halten”. Deshalb müssten entweder die Gehälter der Manager
gedeckelt oder jene der Arbeiter angehoben werden. Schirmer betonte:
“Gerechtigkeit fängt beim Gehalt an.”
Der Linkenparteivize fordert in dem mit “Gier
begrenzen, Leistung belohnen” überschriebenen Papier weiter, dass nur
Unternehmen mit Tarifbindung staatliche Förderung bekommen sollen. Zudem
sollten Firmen, die öffentliche Gelder erhalten, keine Dividenden
ausschütten dürfen.
Wiedereinführung der Vermögensteuer
Gefordert wird außerdem die Wiedereinführung
einer Vermögensteuer. Ab einer Million Euro sollte diese demnach ein
Prozent betragen, ab 50 Millionen fünf Prozent und ab einer Milliarde
Euro zwölf Prozent.
“Milliardär ist ja kein Ehrenamt – Eigentum
verpflichtet, so steht es im Grundgesetz”, sagte Schirmer dazu bei
Vorstellung seines Papiers.