Sonnenschutz: Deutsche sind laut Umfrage Sonnencrememuffel |ABC-Z
Aktuelle Umfrage
Deutsche sind im Vergleich zu ihren Nachbarn Sonnencrememuffel
Sonnenschutz durch Kleidung, das Meiden der Mittagssonne und Sonnencreme sind ein wichtiger Schutz vor Hautkrebs. Doch manch einer ist zu faul, um sich einzucremen.
Die Deutschen sind die Sonnencrememuffel in Europa: Zwei von zehn Personen verzichten in Deutschland darauf. In der Schweiz und in Österreich verzichtet immerhin nur einer von zehn. In Frankreich verzichten 20 Prozent der Befragten auf Sonnencreme und in Italien 14 Prozent. So das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Marktforschers YouGov im Auftrag des Onlinehändlers Galaxus mit 2547 Befragten.
Warum die Menschen in der DACH-Region, Frankreich und Italien auf Sonnenschutzmittel verzichten, ist unterschiedlich. Gewisse nationale Tendenzen lassen sich wohl ausmachen: Die Franzosen wollen Geld sparen (21,6 Prozent), die Schweizer ekeln sich vor der Sonnencreme (35,3 Prozent), in Österreich nennen 30,4 Prozent der Befragten gesundheitliche Bedenken und den Deutschen (32,4 Prozent) ist es schlicht zu umständlich. Dabei ist es keine gute Idee, aus purer Faulheit auf die Sonnencreme zu verzichten: Die UV-Strahlen der Sonne beschleunigen nicht nur die Hautalterung, sondern können auch das Erbgut der Hautzellen so verändern, dass noch nach Jahrzehnten Hautkrebs entstehen kann, informiert die deutsche Krebsgesellschaft. Im Umkehrschluss bedeutet der Verzicht auf Sonnenschutzmittel, das eigene Risiko für Hautkrebs zu erhöhen.
Sonnenschutz: Was es zu beachten gibt
Wer sich vor der UV-Strahlung schützen will, sollte sich an eine einfache Formel halten, rät Dermatologin Yael Adler im Gespräch mit dem stern: “Meiden, kleiden, cremen.” Mittags sollten wir lieber eine Siesta einlegen, statt am Strand in der prallen Mittagssonne zu schmoren. Zusätzlich ist Kleidung ein effektiver Schutz vor den Sonnenstrahlen. Dabei schützt dichtgewebter und dunkler Stoff am besten. Alle Hautstellen, die nicht durch Kleidung bedeckt sind, sollten mit Sonnencreme eingeschmiert werden.
Nachhaltiger Sonnenschutz spielt eine wichtige Rolle – vor allem in jungen Jahren. Eine Studie der Warren Alpert Medical School der Brown University in Rhode Island zeigt: Wer vor dem 20. Lebensjahr fünf Mal einen Sonnenbrand hatte, droht schneller an Hautkrebs zu erkranken: Das Risiko ist um 80 Prozent höher als bei Menschen, die in ihren ersten 20 Lebensjahren keinen Sonnenbrand hatten. Doch auch für den weiteren Verlauf unseres Lebens gilt: Die Haut vergisst keine UV-Strahlung. Jeder Strahl beeinflusst die Entwicklung von schwarzem Hautkrebs. Sonnencreme ist also auch im Alltag und nicht nur an Strandtagen wichtig.
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Sonnencremes und ihre Filter
Sonnenschutzmittel basieren auf verschiedenen Filtern. Dabei gibt es Sonnencremes mit chemischen (löslichen) und mineralischen (unlöslichen) Filtern. Die löslichen Filter nehmen UV-Strahlung auf und geben sie als Wärmestrahlung ab. Die unlöslichen Filter, zum Beispiel Titan- oder Zinkoxid, nehmen UV-Strahlung auf und streuen oder reflektieren sie, schreibt das Bundesamt für Strahlenschutz. Wichtig: Eine Sonnencreme sollte vor UV-B- und vor UV-A-Strahlung schützen. Letzteres muss extra gekennzeichnet werden. Wer in Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und der Schweiz zu Sonnenschutzmittel greift, nutzt laut der YouGov-Umfrage einen hohen Lichtschutzfaktor.
Der Lichtschutzfaktor gibt an, wie lange die Sonnencreme vor UV-B-Strahlen schützt, informiert das Bundesamt für Strahlenschutz. Die Schutzdauer der Sonnencreme lässt sich einfach errechnen: Bei Menschen, die ohne Sonnencreme nach zehn Minuten einen Sonnenbrand bekommen, verlängert sich der Schutz der Haut gegen UV-B-Strahlen mit LSF 20 auf 200 Minuten. Die Formel lautet also: LSF x 10 = Zeit in Minuten, die man in der Sonne bleiben kann. Doch: Die Zeit sollte besser nur zu zwei Dritteln ausgeschöpft werden – im Beispiel also rund 120 Minuten.
Damit die Sonnencreme auch wirkt, sollten Sie damit nicht zu sparsam sein: Für eine Person mit 1,80 Meter Körpergröße sind drei Esslöffel Sonnencreme nötig, um von Kopf bis Fuß vor der UV-Strahlung geschützt zu sein. Und man sollte sich bereits 20 bis 30 Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonne eincremen, um gut geschützt zu sein.