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Krimis: Ein verdächtiges Alibi | ZEIT ONLINE | ABC-Z

Manchmal muss man weit in die Vergangenheit blicken, um etwas wirklich Neues zu finden. Nein, es geht dieses Mal nicht um unseren Vater, unseren Lehrmeister, dem wir Brüder das Pseudonym geklaut haben. Wir drehen die Uhr noch weiter zurück, 99 Jahre, bis zum 19. Juni 1926: An diesem Tag erschien der Kriminalroman The Murder of Roger Ackroyd. Die Autorin war auch damals schon ein Star: Agatha Christie. Große Kritiken erschienen im Times Literary Supplement und in der New York Times Book Review.

Der Krimi war eine Sensation, vor allem aus formalen Gründen. Die Geschichte wird ausschließlich in der Ich-Form erzählt, aus der Perspektive von James Sheppard, dem Assistenten des berühmten Agatha-Christie-Detektivs Hercule Poirot. Es geht um den Mord an einer reichen Witwe und um eine verrottete Familie, in der man nahezu jedem die Tat zutrauen kann. Die Auflösung des Falles ist so großartig, dass man bis zum heutigen Tage dem Schriftsteller Howard Haycraft nur zustimmen kann, der dieses Buch einen der einflussreichsten Kriminalromane nannte, die jemals geschrieben wurden. Der neue deutsche Titel Alibi kommt übrigens der Wahrheit dieser Geschichte ein bisschen näher als der englische.

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