„Sommernachtstraum“ im Münchner Olympiapark: Was 2025 alles auf dem Programm steht – München | ABC-Z

Spätestens mit Einsetzen der Dämmerung beginnt auf den Rasenstufen am Olympiasee das Gerangel um die besten Plätze. Gekämpft wird dabei nicht etwa mit Worten oder Fäusten, sondern – so viel Deutschland muss sein – mit Picknickdecken. Wenn diese im Olympiapark so dicht aneinanderliegen wie sonst nur die Handtücher am Strand von Rimini, dann tritt hier entweder einer der ganz großen Stars à la Taylor Swift im Stadion auf. Oder aber es läuft gerade eines der beliebtesten und inzwischen auch traditionsreichsten Festivals der Stadt – nämlich der „Sommernachtstraum“.
Diese Mixtur aus Livemusik auf mehreren Bühnen, Kunstinstallationen, Tanzbereichen und – die meisten würden dies wohl als Erstes nennen – einem spektakulären Feuerwerk sei für die Olympiapark GmbH „etwas ganz Besonderes und ein Höhepunkt im Jahr“, betont deren Geschäftsführerin Marion Schöne bei der Vorstellung des Programms. Zum einen stecke im Sommernachtstraum, der am 19. Juli bereits zum 20. Mal stattfindet, „mehr Teamgeist drin“, sagt Schöne. Schließlich handle es sich um eine Eigenveranstaltung des Olympiaparks. Zum anderen sei das sommerliche Ritual ein Festival für alle. „Wir wollen ein möglichst großes Publikum erreichen. Deshalb schauen wir auch bei der Musikauswahl, das für jeden etwas dabei ist.“
Wer beim Sommernachtstraum auftritt
Oder wie es Nils Hoch formuliert, der im Olympiapark den Bereich Abteilung Veranstaltungen und Vertrieb leitet: „Wir haben auch dieses Jahr wieder eine gesunde Mischung aus Headlinern und internationalen Newcomern, aber auch Lokalkolorit ist dabei.“ Als Hochkaräter tritt auf der Hauptbühne am Hans-Jochen-Vogel-Platz der deutsche Singer-Songwriter Max Giesinger auf, gefolgt von der isländischen Popsängerin Ásdís und dem Frankfurter Nico Laska.
Die zweite Bühne auf der Halbinsel soll derweil vor allem zum Tanzen animieren – unter anderem zu den Klängen der niederländisch-türkischen Band Altin Gün, deren Musik unter dem Label „Psychedelic-Folk-Rock“ firmiert. Überdies legt dort das Münchner DJ-Kollektiv HyTop Soundsystem auf.
Kunst, Foodtrucks und Instagram-Spots
Neben diesen zwei Bühnen gibt’s beim Sommernachtstraum noch allerlei zu entdecken – von Kunstinstallationen über den Klangcontainer und einer „Traum-Stage“ bis hin zum kulinarischen Angebot an verschiedenen Foodtrucks. Zudem wird es laut Marion Schöne auf dem Gelände „viele Instagram-Punkte geben, wo man sich fotografieren kann“ – ein nicht von allen Festivalgängern geliebtes Angebot, an dem inzwischen aber auch der Olympiapark nicht vorbeikommt.
Dabei waren soziale Netzwerke in den Anfangstagen des Sommernachtstraums noch ein Nischenphänomen; und auch musikalisch kam das Festival seinerzeit noch anders daher – bei der ersten Auflage 2004 etwa mit Klängen von Didgeridoos, Panflöten und Alphornbläsern sowie kunterbunter Weltmusik.
Böller, Raketen – und auch Drohnen: Was beim Feuerwerk zu erwarten ist
Was es freilich schon damals gab, und was auch heute noch der heimliche Star eines jeden Sommernachtstraums ist, ist das halbstündige Feuerwerk, das von 22 Uhr an den Himmel über dem Olympiapark erleuchtet. „Wir haben 63 Zündmodule und 28 Flammensysteme, die bis zu zehn Meter hoch sind“, liefert Pyrotechniker Sascha Tietze von der FOG Fireworks + Sfx GmbH die nackten Zahlen zum funkelnden Spektakel. „Insgesamt gibt es 173 verschiedene Effekttypen.“ Herzstück der Inszenierung, bei der Zigtausende Feuerwerkskörper im Takt der Musik in die Nacht steigen, wird auch heuer die kreisrunde Formation im Olympiasee sein, die an eine riesige Geburtstagstorte erinnert.
Neu in diesem Jahr ist, dass neben all den Knallern, Böllern und Raketen auch Drohnen zum Einsatz kommen. Sie werden in bunten Farben „Formationen, Motive und kleine Schriftzüge darstellen“, sagt Fabian Reinholz von der Firma Dronedreams aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck. „Dadurch werden wir großartige Bilder über dem Olympiapark erschaffen.“
Was die Tickets kosten
Wer all das live erleben will, der muss für ein Tagesticket an der Abendkasse je nach Kategorie 45 oder 55 Euro hinlegen – mithin das Dreifache dessen, was ein Besuch des Sommernachtstraums in der Anfangszeit kostete. Dessen ungeachtet spricht Marion Schöne von „sehr humanen Preisen für ein Festival“. Sie geht davon aus, dass die Zahl der circa 30 000 Gäste aus dem Vorjahr heuer übertroffen wird. Schließlich habe es damals kurz vor Festivalbeginn ein heftiges Unwetter gegeben, weshalb an der Abendkasse kaum Tickets verkauft wurden. Denn auch wenn sich der Musikmix, das ganze Drumherum und die Technik hinter dem Feuerwerk seit der ersten Auflage stetig verändert haben, so sei eines doch über all die Jahre gleich geblieben, sagt Marion Schöne: „Beim Sommernachtstraum hängt immer viel vom Wetter ab.“