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Söder über Bayern: „Eine Mischung aus Monarchie und Anarchie“ – Bayern | ABC-Z

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat am Freitagabend rund 2000 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und Ehrenamt zum Neujahrsempfang begrüßt. In der prachtvollen Kulisse der Münchner Residenz hielt Söder eine in Teilen humorige Rede, in der er über das Fremd- und Selbstbild Bayerns sprach. „Im Grunde genommen sind wir Bayern eine Mischung aus Monarchie und Anarchie“, sagte Söder, der von seinen festlich gekleideten Ministerinnen und Ministern umrahmt wurde. „Und das bayerische Kabinett lebt das auch vor.“

“Im Grunde genommen sind wir Bayern eine Mischung aus Monarchie und Anarchie“, sagte Söder in seiner Rede, eingerahmt von seinen Ministerinnen und Ministern. (Foto: Felix Hörhager/dpa)

Im Ausland werde er häufiger gefragt, ob Bayern ein eigener Staat sei oder werden wolle. „Wir haben das im Kabinett noch nicht abschließend entschieden“, witzelte Söder. Sicher sei nur, dass Bayern „große Gefühle“ auslöse: Bewunderung, Ärger, Neid und jede Menge Klischees.

Trotz aller Gags blendete der Ministerpräsident aber auch die schwierige Weltlage nicht aus. Am Krieg in der Ukraine sei Deutschland zwar nicht als Kriegspartei beteiligt. „Aber wir sind nicht mehr ganz im Frieden, das spüren wir“, so Söder. Auch der Regierungswechsel in den USA hin zu Donald Trump sei eine Herausforderung. Mit Blick auf die Gebietsansprüche, die Trump zuletzt in Richtung Grönland, Kanada und Panama erhoben hatte, sagte Söder: „Wer weiß, vielleicht auch bald nach Helgoland oder die Zugspitze.“

Doch auch innenpolitisch herrsche ein „tiefgreifendes Störgefühl“, das Vertrauen in die Demokratie sei nicht mehr so stabil wie früher. Angesichts der anstehenden Bundestagswahl am 23. Februar sagte Söder deshalb, dass die nächste Bundesregierung die politische Richtung des Landes ändern müsse. „Sonst werden es irgendwann andere tun.“ Obwohl Söder die AfD nicht explizit erwähnte, konnte man das als Warnung vor der rechtsnationalen Partei verstehen.

Wo es um Bayern geht, darf das Wappentier des Freistaats nicht fehlen: der Löwe. (Foto: Felix Hörhager/dpa)
Torwartlegende Sepp Maier (links) und seine Frau Monika (rechts) kamen auch zum Neujahrsempfang des Ministerpräsidenten. (Foto: Felix Hörhager/dpa)
Gruppenbild mit Kaminkehrern: Nicht nur Abendkleid und Fliege waren beim Neujahrsempfang zu sehen. (Foto: Felix Hörhager/dpa)

Vor seiner Rede hatten Söder und seine Ehefrau Karin Baumüller-Söder die Gäste des Neujahrsempfangs persönlich begrüßt, darunter zum Beispiel CSU-Politgrößen wie Theo Waigel und Günther Beckstein. Auch Promis aus anderen Bereichen wie die Torwartlegende Sepp Maier oder die Schauspielerin Jutta Speidel kamen zum Empfang.

Neben Glitzerkleidern bei den Frauen und Fliegen bei den Männern waren auch viele Trachten und Uniformen beim Defilee in der Residenz zu sehen. Der Neujahrsempfang des Ministerpräsidenten hat seit Jahrzehnten Tradition. Sein Ursprung liegt in der Nachkriegszeit.

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