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So will Bayerns Digitalminister Fabian Mehring die Digitalisierung schaffen | ABC-Z


Vom Faxgerät zur KI

So will Bayerns Digitalminister die Digitalisierung schaffen

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Seit knapp einem Jahr ist Fabian Mehring Digitalminister in Bayern. Ob Bayern-Emoji, die digitale Verwaltung oder die Verbannung des Faxgerätes: Mehring will die Digitalisierung vorantreiben. Deutschland braucht mehr Selbstbewusstsein, das sei ein „entscheidender Faktor“ für den Erfolg im internationalen Vergleich, so der Minister im ntv-Podcast „So techt Deutschland“.

Faxgeräte gehören vor allem in deutschen Behörden noch immer zum aktiven Inventar. Die Abschaffung geht vielerorts eher langsam voran. Fabian Mehring hat sich als Staatsminister für Digitales in Bayern schon kurz nach Amtsantritt vorgenommen, dass die Faxgeräte in der Verwaltung der Vergangenheit angehören sollen. „Es geht mir darum, dass wir den Menschen ein sehr großes KI-Versprechen machen“, erklärt Mehring. Es gehe um eine durchdachte Digitalisierung der Verwaltung, für echte Entlastung und Fortschritt. Und das funktioniere nicht mit einem Fax. „Es gibt eben keine KI fürs Faxgerät. Also kann man nicht sagen, wir loben die große Marsmission aus, aber wir bleiben in der Pferdekutsche sitzen.“ Und der Vorstoß wirkt: Von ursprünglich über 3700 Geräten ist inzwischen nur noch weniger als die Hälfte übrig.

Die Digitalisierung der Verwaltung in Deutschland ist ein Mammut-Projekt, das nur langsam voranschreitet. Im Sommer ist die zweite Version des Online-Zugangsgesetzes verabschiedet worden. Das Problem: Die Länder sind nicht dazu verpflichtet worden, sich auf einheitliche Standards zu einigen. Die bräuchte es aber für eine lückenlose Ende-zu-Ende-Digitalisierung. Fabian Mehring hätte sich eine bundesweite Einigung gewünscht, sagt aber auch: „Was mir im Bund dann angeboten wird, ist Homogenisierung nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner.“

Fabian Mehring ist seit November 2023 Bayerischer Staatsminister für Digitales.

Fabian Mehring ist seit November 2023 Bayerischer Staatsminister für Digitales.

(Foto: StMD)

Das würde bedeuten, dass „alle zurück auf das Niveau von Thüringen“ müssten, so der Minister. Dazu sei er nicht bereit. Den Frust vieler Bürger könne er verstehen. Mehring sieht einen Vertrauensverlust. „Mein Postbote eines großen Paketdienstleisters kann mehr als die Bundesrepublik Deutschland, als der Freistaat Bayern, als mein Bürgermeister, als mein Landrat.“ Er wundert sich deswegen nicht, dass viele Menschen „politischen Rattenfängern auf den Leim gehen, die von Staatsversagen predigen“.

Die Antwort des Ministers: Optimismus und Aufbruchstimmung. Das sei gerade auch für junge Unternehmen wichtig, die auf der Suche nach Kapital sind. Die Konkurrenz lebe nicht in den anderen Bundesländern, sondern in China und in den USA. „Wir haben immer diesen typisch deutschen Mut zu sagen: Ja, funktioniert schon ganz gut, aber nur zu 98 Prozent. Lass uns lieber mal vorsichtig sein.“ Vorsicht sei aber nicht der Antreiber derer, die um Gelder von Investoren konkurrierten.

Mit Fabian Mehring sprachen Frauke Holzmeier und Andreas Laukat. Das komplette Gespräch können Sie sich im Podcast „So techt Deutschland“ anhören.

So techt Deutschland

In „So techt Deutschland“ haken die ntv-Moderatoren Frauke Holzmeier und Andreas Laukat bei Gründern, Investoren, Politikern und Unternehmern nach, wie es um den Technologie-Standort Deutschland bestellt ist.

Alle Folgen finden Sie in der ntv App, bei RTL+, Amazon Music, Apple Podcasts, Spotify und im RSS-Feed.

Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de

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