“So viele Features und Möglichkeiten”: Mountainbike-Star Danny MacAskill über sein neues Youtube-Video | ABC-Z
AZ: Mister MacAskill, wo auf dem Planeten Bike erwischen wir Sie gerade?
DANNY MAC ASKILL: Santa Cruz, Kalifornien. Es ist wunderbar hier.
Und bestimmt um einige Grad wärmer als im herbstlichen Bayern. Dort haben Sie zuletzt Ihr neues Video gedreht, das am Samstagfrüh um acht Uhr das Licht der Youtube-Welt erblicken wird und worauf die Fan-Gemeinde schon lauert. Drehort war diesmal das Adidas-Headquarter in Herzogenaurach. Ist es das erste Video, das Sie in Deutschland gedreht haben?
Oh, gute Frage. Weiß ich gerade gar nicht so genau. Ich bin ja schon seit gut 15 Jahren oft und regelmäßig in Deutschland. Aber ja: Ich glaube, das ist in der Tat das erste größere Video, das wir hier gedreht haben.
Es gibt wenig Sportler auf der Welt, deren Videos auf Youtube öfter geklickt wurden als Ihre. “Imaginate”: 94 Millionen. “The Ridge”: 80 Millionen. “Danny‘s Wee day out” und “Way back home”: je 43 Millionen. Nicht nur wegen der irren Stunts, sondern auch wegen der kreativen Machart und der perfekt passenden Musik. Was können Sie zu Ihrem neuen Werk verraten?
Die Bedingungen auf dem Campus waren einfach großartig. Sobald ich dort war, hatte ich sofort ein paar Ideen für mögliche Stunts und Sprünge…
Adidas-Headquarter in Herzogenaurach “wirklich ein richtig cooler Ort”
…aber das passiert Ihnen doch an jedem Ort dieses Planeten!
Das stimmt, aber der Campus war in dieser Hinsicht schon besonders gut. So viele Features und Möglichkeiten! Es ist wirklich ein richtig cooler Ort, und ich bin sehr happy, dass ich dort fahren und wir das Video drehen konnten. Meine Freunde aus Großbritannien kamen rüber, um zu filmen. Hat Spaß gemacht.
Wie lange hat‘s gedauert? Für manche Stunts brauchen Sie ja Dutzende, wenn nicht gar Hunderte Versuche, bis es klappt.
Wir waren rund zwei Wochen da. Klingt lange, aber manche Tricks dauern eben einfach eine ganze Weile.
Wann waren Sie in Herzogenaurach?
Im Sommer, kurz bevor Beginn der Europameisterschaft. Die waren alle schon ganz aufgeregt auf dem Campus.
Danny MacAskill verpasste DFB-Elf in Herzogenaurach knapp
Aber die DFB-Kicker, die in Herzogenaurach den letzten Trainings-Stopp vor der EM eingelegt hatten, haben Sie nicht mehr getroffen?
Leider nicht. Wir sind gefahren, als die gerade kamen.
Sie mussten also rechtzeitig fertig werden, bevor Neuer, Kroos & Co. kamen? Ganz schön viel Druck!
Ganz genau. Wir sind danach nochmal nach Herzogenaurach zurück gekommen. Der Plan war ja, vom Dach zu springen, doch das war das Gebäude, das die Fußballer benutzen wollten, und da wollte man so kurz vor deren Ankunft wohl kein Risiko mehr eingehen – falls bei mir irgendetwas schief gehen würde.
Sind Sie Fußball-Fan?
Ein bisschen. Ich bin ja eher Outdoor-Sportler, immer in der Natur unterwegs. Das sind die Dinge, die mich wirklich anziehen. Aber ich verstehe natürlich die Begeisterung rund um den Fußball.
Danny MacAskill möchte gerne Kitesurfen ausprobieren
Das Eröffnungsspiel zwischen dem deutschen Team und dem aus Ihrer schottischen Heimat haben Sie nicht verfolgt?
Ich nicht, aber ein paar meiner Kumpels.
Sie betonen immer, wie sehr Sie die Landschaft Ihrer Heimat lieben, besonders die Insel Skye. Wie lange mussten Sie nun ohne die auskommen?
Ein paar Wochen. Heimweh habe ich nicht, aber ich freue mich schon auf die nächsten Touren im Norden Schottlands. Im Winter habe ich den meisten Spaß, wenn dort kaum noch jemand unterwegs ist. Ich liebe es auch im Regen oder im Schnee zu fahren, herrlich! Wenn ich mit meinen Jungs rings um Inverness unterwegs bin, habe ich immer die beste Zeit meines Lebens und fühle ich mich wieder wie mit 18.
Sie haben mal erzählt, dass Sie Kitesurfen lernen wollen.
Mein Bruder ist ein sehr guter Kitesurfer, seit Mitte der 90er schon. Ich mag es neue Sportarten auszuprobieren. Aber für Kitesurfen braucht man ganz schön viel Zeit und die richtigen Bedingungen – und die Zeit fehlt mir dann auf dem Rad. Ich muss halt ständig irgendwelche Spots in den Hügeln erkunden, irgendeine neue Grenze überschreiten. Das ist einfach meine Leidenschaft.