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So funktioniert das Abwehrsystem: Wieder sind Irans Raketen ein Fall für den “Iron Dome” | ABC-Z


So funktioniert das Abwehrsystem

Wieder sind Irans Raketen ein Fall für den “Iron Dome”

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Bereits im April beschoss der Iran Israel massiv mit Raketen und Drohnen. Damals wie heute schützt der Iron Dome das Staatsgebiet mit nahezu hundertprozentiger Trefferquote. Doch wie funktioniert genau Israels Lebensversicherung?

Der Iran hat Israel am Dienstagabend erneut mit Raketen angegriffen. Über Tel Aviv und Jerusalem waren Explosionen zu hören. Wie schon beim ersten direkten iranischen Angriff auf Israel am 13. April – damals feuerte der Iran Hunderte Drohnen und Raketen ab, es gab aber keine größeren Schäden – setzten die Israelis auch diesmal auf ihren umfassenden Raketenabwehrschirm namens Iron Dome. Mit der “Eisernen Kuppel” schützt sich Israel seit 2011 gegen Raketenangriffe.

Die erste Batterie des Systems wurde 2011 nahe der Großstadt Beerscheba in der Negev-Wüste installiert. Die israelische Regierung hatte zuvor nach dem Libanonkrieg 2006 zunächst auf eigene Faust mit der Entwicklung des Systems begonnen. Später trugen die USA mit militärischem Know-how und Milliarden Dollar an finanzieller Unterstützung dazu bei. Heute hat der Iron Dome nach Angaben des an seiner Entwicklung beteiligten israelischen Rüstungsunternehmens Rafael eine Erfolgsquote von rund 90 Prozent beim Abfangen von Geschossen.

Die “Eiserne Kuppel” ist Teil eines mehrstufigen israelischen Luftabwehrsystems. Die Iron-Dome-Abwehreinheiten haben darin die Aufgabe, Raketen und Mörsergranaten mit einer Reichweite von bis zu 70 Kilometern abzufangen. Jede Iron-Dome-Einheit hat drei Hauptbestandteile: ein Radarsystem, einen Computer, der die Flugbahn der eintreffenden Rakete berechnet, und eine Abschussvorrichtung, die eine Abfangrakete abfeuert, wenn eine zuvor erkannte Rakete auf bebautes oder strategisches Gebiet treffen könnte.

Arrow und David’s Sling ergänzen den Iron Dome

Jede Iron-Dome-Einheit verfügt über bis zu 20 solcher Abschussvorrichtungen. Die Einheiten sind mobil, können also relativ schnell dorthin verlegt werden, wo sie gerade benötigt werden.

Neben dem Iron Dome gehören zur israelischen Raketen- und Marschflugkörper-Abwehr inzwischen weitere Systeme: das System Arrow (zu Deutsch: Pfeil), das auf die Abwehr ballistischer Raketen ausgerichtet ist – und das System David’s Sling (Davids Steinschleuder), mit dem Mittelstreckenraketen und Mittelstrecken-Lenkflugkörper abgefangen werden sollen.

Israel verfügt nach Angaben des am Iron Dome beteiligten US-Rüstungskonzerns RTX über insgesamt zehn Einheiten des Abwehrsystems. Andere Schätzungen gehen von mehr Einheiten aus.

Ein einziges Geschoss kostet rund 50.000 Dollar

Seit dem Beginn des Einsatzes des Iron Dome im Jahr 2011 wurden damit bereits tausende Raketen abgefangen, die von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen oder von der proiranischen Hisbollah im Libanon abgefeuert wurden.

Das System kam auch bei dem ersten direkten Angriff des Iran mit Drohnen und Raketen auf Israel im April zum Einsatz – trotz hunderter abgefeuerter Geschosse konnten dabei dank des Iron Dome nach israelischen Angaben “99 Prozent” abgefangen werden.

Die Kosten eines einzelnen Iron-Dome-Abfanggeschosses belaufen sich laut der in Washington ansässigen Denkfabrik Center for Strategic and International Studies auf 40.000 bis 50.000 Dollar. Die Herstellung eines kompletten Abwehrsystems kostet demnach rund hundert Millionen Dollar (knapp 90 Millionen Euro).

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