Skulpturen-Hallen Ulrich Rückriem: Kein Stein gleicht dem anderen | ABC-Z

“Sinsteden”, sagt der Künstler, “das ist mit das Schönste, was ich gemacht habe.” – Und wirklich, welcher andere Ort böte die Möglichkeit eines derart umfassenden und zugleich geschlossenen Einblicks in das Werk des Bildhauers Ulrich Rückriem? Eigens hat er hier zwei Hallen für seine Kunst entworfen, für über 40 Steinarbeiten und Stein-Ensembles, ein Gesamtkunstwerk, unbelastet von allem Kunstbetrieb und -tourismus.
Sinsteden, wortgeschichtlich die “Stätte in einer Weidelandschaft”, ist ein Dorf mit gerade mal 600 Seelen, am westlichen Rand der Kölner Bucht gelegen. Eine Gegend mit fruchtbaren Böden; eine Stätte für Steinbildhauerkunst würde man hier nicht vermuten. Kein großformatiges Hinweisschild an den umliegenden Autobahnen, das auf die Skulpturenhallen hinweist, die man hier vor drei Jahrzehnten errichtet hat. Sie sind viel weniger bekannt als andere Kultureinrichtungen für Bildhauerkunst, etwa als das kanonische Lehmbruck Museum in Duisburg; als der Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal, den Tony Cragg seit 2008 fortwährend ausbaut; oder als das Museum Insel Hombroich bei Neuss mit den “begehbaren Großplastiken” Erwin Heerichs und der nahebei gelegenen Skulpturenhalle, die Thomas Schütte vor wenigen Jahren nach eigenem Entwurf hatte bauen lassen.