Skandal in der Türkei: Abbruch bei Spiel Galatasaray – Adana Demirspor | ABC-Z

Im türkischen Fußball kommt es zum Eklat. Galatasaray Istanbul spielt gegen Adana Demirspor. Aber nicht lange. Nach nur 30 Minuten gehen die Gäste aus Protest geschlossen vom Platz und kommen nicht wieder. Spielabbruch. Es folgen Vorwürfe aus beiden Lagern.
Die Partie lief etwas mehr als eine halbe Stunde, es war also noch eine gewisse Zeit zu spielen. Doch dazu kam es am Sonntagabend nicht. Denn der Gegner, den Galatasaray Istanbul am 22. Spieltag der türkischen SüperLig zu Gast hatte, verließ das Feld – und kam nicht mehr zurück. Abbruch.
Die Gastgeber waren in der 12. Minute nach einem äußerst fragwürdigen Strafstoß durch Álvaro Morata mit 1:0 in Führung gegangen. Semih Güler von Adana Demirspor hatte Dries Mertens im Strafraum zu Fall gebracht, der Belgier hatte dabei aber sichtlich nachgeholfen, selbst beim Gegenspieler mit seinem Fuß eingehakt und ging dann schnell zu Boden.
Da Schiedsrichter Oguzhan Cakir in den folgenden Minuten aus der Sicht von Adana Demirspor weitere Entscheidungen pro Galatasaray traf, reagierten die Gäste schließlich und entschieden sich dazu, das Feld zu verlassen. Semih Güler, der Kapitän von Demirspor, hatte zuvor Rücksprache mit der Bank gehalten. Beim Abgang in der 34. Minute gab es ein gellendes Pfeifkonzert.
„Systematische, bewusste Schiedsrichterfehler“
Die Gäste weigerten sich auf den Platz zurückzukehren, die Partie wurde letztlich abgebrochen – und wird nun aller Voraussicht mit 3:0 für Galatasaray gewertet.
Der Klub begründete die Entscheidung damit, dass „systematische, bewusste Schiedsrichterfehler und Ungerechtigkeiten“ gegen Adana Demirspor getroffen worden seien, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Der Gastgeber hingegen wirft dem Verein vor, den Vorfall bewusst inszeniert zu haben. Der stellvertretende Vorsitzende von Galatasaray, Metin Öztürk, reagierte mit Unverständnis. Wenn jedes Team wegen eines ungerechten Elfmeters den Platz verlassen würde, wäre jede Liga in vier Wochen beendet, so Öztürk.
Demirspor ist Tabellenletzter in der türkischen Süper Lig, steht nach nun mehr 22 Spielen bei nur acht Punkten. Galatasaray führt die Tabelle mit 60 Zählern an.
Im türkischen Fußball kommt es immer wieder zu Skandalen. Im Dezember 2023 etwa hatte Ankaragücü-Präsident Faruk Koca mit der Faust auf Schiedsrichter Halil Umut Meler eingeschlagen.
LaGa/dpa