Sieg in Finalserie gegen Ulm: Basketballer des FC Bayern – eine Saison mit Licht und Schatten | ABC-Z

Mit dem erneuten Gewinn der deutschen Meisterschaft hat der FC Bayern Basketball die Saison noch gerettet. Eine Saison mit Licht und Schatten, in der die ganz großen Ziele verfehlt wurden. Im Pokal gab es sogar eine herbe Enttäuschung.
Erleichterung klang durch in den Worten von Headcoach Gordon Herbert nach dem Sieg im fünften Spiel der Play-off-Finalserie um die deutsche Meisterschaft gegen ratiopharm Ulm. Das 3:2 in der Serie durch den 81:77-Erfolg im entscheidenden Spiel ist das versöhnliche Ende einer Saison, die so viel versprochen hatte, aber um ein Haar titellos geendet hätte.
Zielvorgabe EuroLeague-Play-offs wurde verfehlt
Ein Blick zurück: Vor dem Saisonstart war die Euphorie bei den Verantwortlichen riesig, und das nicht nur wegen des Teilumzugs in den neuen SAP Garden und der Verpflichtung von Weltmeister-Trainer Gordon Herbert. “Dieses Jahr ist ganz klar das Ziel, die EuroLeague-Play-offs zu schaffen. Daran werden wir uns am Ende der Saison messen lassen”, hatte etwa Präsident Herbert Hainer ausgegeben.
Was ihn so zuversichtlich stimmte? “Die Voraussetzungen waren noch nie so gut wie in dieser Saison. Wir sind gespickt mit deutschen Nationalspielern, haben uns gut verstärkt. Dazu haben wir einen Trainer, der bewiesen hat, dass er Mannschaften aus Einzelspielern formen kann”, so Hainers Saisonausblick im Oktober.
EuroLeague: Lange stark – dann geht den Bayern die Luft aus
In der Bundesliga und in der EuroLeague sah vieles über weite Strecken auch richtig gut aus. Die Basketball-Bundesliga (BBL) schloss das Team nach 32 Spieltagen als Hauptrundenerster ab, auch wenn etwas Glück dabei war, zum Beispiel beim mehr als umstrittenen Last-Second-Sieg gegen Angstgegner Mitteldeutscher BC.
Und in der europäischen Königsklasse war man lange auf Play-off-Kurs, feierte einige tolle und auch überraschende Siege (zum Beispiel beim FC Barcelona) und wähnte sich schon so gut wie im Viertelfinale, ehe eine unnötige Niederlage gegen Maccabi Tel Aviv dafür sorgte, dass man als Tabellenneunter der Hauptrunde die “Play-Ins” spielen musste, wo gegen Real Madrid Endstation war.
Erklärbares, aber peinliches Pokal-Aus
Zuvor hatte man sich im BBL-Pokal im Halbfinale gegen den Mitteldeutschen BC aus dem Turnier verabschiedet. Eine wegen des enormen Pflichtspielpensums erklärbare, aber dennoch peinliche Niederlage, die auch Präsident Herbert Hainer immer noch schmerzt: “Das war sehr enttäuschend”, räumte er am Rande des Finals gegenüber BR24Sport ein.
Was blieb, war die Titelverteidigung in der BBL. Und auch die geriet in allerhöchste Gefahr. 1:2 lag man in der Serie hinten. Erst der Auswärtssieg im vierten Spiel der Finalserie gegen Ulm brachte die Wende. Der “Matchball” der Ulmer wurde abgewehrt. Im heimischen SAP Garden rettete das Team dann die Saison.
Marko Pesic hinterlässt ein bestelltes Feld
Die Mehrfachbelastung und Verletzungssorgen – viele Leistungsträger fielen immer wieder über einen längeren Zeitraum aus – mögen die eine oder andere Niederlage erklären. Doch das ging auch anderen Klubs so. Vergleicht man den Etat und die Kaderbreite aber mit anderen Klubs, so hat der FC Bayern aber doch deutlich bessere Voraussetzungen als viele Konkurrenten.
Trotzdem muss man sagen: Geschäftsführer Marko Pesic, der Anfang 2026 aufhört, hat ein bestelltes Feld hinterlassen, den Verein sowohl sportlich als auch was die Infrastruktur betrifft, nach vorne gebracht. Die Früchte seiner Arbeit könnten nun andere ernten, nämlich dann, wenn es irgendwann doch noch gelingt, das große Ziel zu erreichen, das Hainer nach der Verpflichtung von Gordon Herbert als Headcoach noch vorsichtig als Traum formulierte: “Gordi hat mit uns die Vision, in der EuroLeague irgendwann in die Final Four zu kommen.”
Viele Veränderungen in der neuen Saison
Herbert wird in der kommenden Saison allerdings nicht mehr nur den FC Bayern Basketball im Kopf haben – er übernimmt zusätzlich als Nationaltrainer die Auswahl Kanadas. Und mit welchen Spielern es weitergeht, steht ebenfalls noch nicht fest. Einige Profis wie Oscar da Silva oder Kapitän Vladimir Lucic haben längerfristige Verträge (beide bis 2027). Andere werden gehen (Nick Weiler-Babb zieht es wohl zu Anadolu Efes nach Istanbul) oder sind wie Carsen Edwards heiß begehrt.
Ab Juli wird Pesic seine beiden Nachfolger – der bisherige Sportdirektor Dragan Tarlic und Adrian Sarmiento für den kaufmännischen Part übernehmen gemeinsam seinen Job – einarbeiten. Die Erwartungen werden nicht kleiner werden in München.
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Quelle: BR24 27.06.2025 – 18:30 Uhr