Sieg gegen Gladbach dank überraschendem Doppelpack | ABC-Z

Exakt 127 Sekunden waren in der Alten Försterei gespielt, als Steffen Baumgart seine wohl größte Sorge an diesem Abend bereits hinter sich lassen konnte. Der Cheftrainer von Union Berlin konnte in diesem Moment über das 1:0 jubeln, das Innenverteidiger Danilho Doekhi im Bundesligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach (3:1) per Kopf erzielt hatte.
Im Vorfeld der Partie gegen den Tabellenvorletzten vom Niederrhein hatte sich Coach Baumgart intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, wie seine Mannschaft zu Chancen kommen sollte, die im Fußball bekanntlich die Voraussetzung für Tore und Siege bilden.
Die Antwort gab sein Team nach nicht einmal drei Minuten, als Kapitän Christopher Trimmel einen Eckball von der linken Seite in den Gladbacher Strafraum beförderte, wo Doekhi weitgehend unbedrängt die Führung erzielte.
Union Berlin gewinnt nach zwei Spielen ohne Tor und Sieg
Sie sollte nicht nur Baumgarts Sorgenfalten um das Offensivvermögen seiner Truppe straffen, sondern auch den Grundstein zum dritten Saisonsieg der Eisernen bilden. Zuvor war Union zwei Spiele infolge tor- und sieglos geblieben.
Coach Baumgart hatte sein Team für das Flutlichtspiel auf drei Positionen umgebaut. Im Vergleich zum Spiel in Leverkusen vor der Länderspielpause (0:2) boten die Köpenicker Top-Torschütze Ilyas Ansah, Aljoscha Kemlein, der seine Reise zur deutschen U21-Nationalmannschaft wegen einer drohenden Überbelastung abgesagt hatte, und Tim Skarke auf. Für Kemlein und Skarke war es zudem der erste Startelfeinsatz der laufenden Bundesligasaison.
Auf der Gegenseite stand Marvin Friedrich für die Gäste ebenfalls erstmals in dieser Spielzeit in der Startelf. Der Innenverteidiger, der 141 Pflichtspiele für die Köpenicker absolviert hatte, wurde wie bei allen ehemaligen Profis üblich mit Applaus und einem lauten „Fußballgott“-Ruf von den Fans auf der Waldseite empfangen.
Dass sich die Gäste, die seit März ohne Sieg durch die Bundesliga taumeln und zuletzt Personalwechsel auf der Trainer- und Sportchefposition erlebten, nicht ihrem Schicksal ergeben wollten, bewies schon ihre Anstoßvariante. Gladbachs Neuhaus jagte den ersten gespielten Ball der Partie vom Mittelkreis aufs Tordach der Köpenicker (1. Minute).
Union profitiert vom Spielverlauf
Doch Doekhis früher Führungstreffer wendete den Spielverlauf in eine für Union bequeme Richtung. Denn die Fohlen waren nun doch in die Situation gebracht, mit eigenen Offensivbemühungen in die Hälfte der Berliner vorzustoßen. In der Folge lauerte die Baumgart-Elf auf Umschaltaktionen, teils schon am Strafraum der Borussia. Die Befürchtung ihres Übungsleiters, im eigenen Spielaufbau Defizite offenzulegen, blieb so unbegründet.
Stattdessen nutzten die Berliner eine weitere Standardsituation, um den Spielstand zu erhöhen. Nach einem Freistoß von Derrick Köhn erreichte der Ball Ilyas Ansah, der einiges mit ihm anzustellen wusste. Mit dem Geschick eines Maulwurfs wühlte sich der U21-Nationalspieler durch die Gladbacher Abwehr. Erst der Innenpfosten stoppte seinen Abschluss.
Doekhi schnürt Doppelpack
Weil Doekhi aber ein weiteres Mal an diesem Abend seinen Torinstinkt bewies und den Abpraller ins Tor bugsierte, wies die Anzeigetafel ab der 25. Minute ein 2:0 für Union aus. In mehr als 100 Pflichtspielen war es der zweite Doppelpack des Abwehrspezialisten. Zuvor war ihm ein solcher im Januar 2023 beim 3:1 gegen Hoffenheim gelungen.
Nach seinem unerwarteten Doppelschlag war es jedoch ein weiteres Mal Doekhi, der an der Entstehung des dritten Treffers des Abends beteiligt wurde. Gemeinsam mit seinen Kollegen aus dem Abwehrverbund gelang es dem Niederländer nicht, Haris Tabakovic daran zu hindern, den Anschlusstreffer zu erzielen (33. Minute).
Tabakovic-Tor reicht nicht
Viele weitere Großchancen gewährte der Gastgeber nicht. Tabakovic kam in der 68. Minute erneut zu einem aussichtsreichen Abschluss, sein Versuch aus der Drehung geriet aber zu hoch. So war es erneut eine Standardsituation, mit der Union die Begegnung vorzeitig entschied.
Einen Freistoß des eingewechselten Wooyeong Jeong klärte die Gladbacher Hintermannschaft nur unzureichend, sodass sich Rani Khedira per Direktabnahme die Gelegenheit zum 3:1 bot – und der Mittelfeldspieler nutzte sie. Mit der Kapitänsbinde am Arm jubelte Khedira vor der Waldseite. In der ersten Hälfte war Trimmel mit Problemen am linken Oberschenkel ausgewechselt worden.
Für Steffen Baumgart sollte es an diesem Abend der einzige Anlass bleiben, sich Sorgen zu machen.
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