Sichtungen in Deutschland: Startet Russland Spionagedrohnen von Schiffen in der Ostsee? | ABC-Z
Sichtungen in Deutschland
Startet Russland Spionagedrohnen von Schiffen in der Ostsee?
13.12.2024, 18:12 Uhr
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Seit Wochen tauchen immer wieder Drohnen über sensiblen Anlagen in Deutschland auf. Die Behörden gehen nicht von Hobbypiloten aus. Vielmehr glauben Ermittler, dass russische Spezialeinheiten einige der Fluggeräte von Schiffen aus steuern.
In den vergangenen Wochen hat es laut Angaben aus Sicherheitskreisen Flüge unbekannter Drohnen über dem Gelände des US-Militärstützpunktes Ramstein sowie über sensiblen Industrieanlagen gegeben. Demnach wurden am Abend des 3. und 4. Dezember unbekannte Drohnen über dem weitläufigen Gelände der US-Streitkräfte in Rheinland-Pfalz gesichtet. Die Drohnenpiloten konnten nicht ausfindig gemacht werden, “es hat sich aber nicht um Hobbypiloten gehandelt”, hieß es in den Sicherheitskreisen.
Überflogen wurde neben der Basis Ramstein auch das Gelände des Chemiekonzerns BASF und Anlagen des Rüstungskonzerns Rheinmetall. Nach Recherchen von WDR und NDR sei bei früheren Drohnensichtungen unter anderem der ChemCoast Park im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel überflogen worden, außerdem ein abgeschaltetes Atomkraftwerk, ein LNG-Terminal sowie Schleusen und der Nordostseekanal. Unter den Fluggeräten seien auch Drohnen mit starren Flügeln gewesen, die höhere Geschwindigkeiten erreichen. Die Staatsanwaltschaft Flensburg hatte nach den Drohnensichtungen über Brunsbüttel Ermittlungen wegen des Verdachts der “Agententätigkeit zu Sabotagezwecken” eingeleitet.
Ermittler vermuten laut den Sendern, dass es sich bei einigen Drohnen, die in Brunsbüttel über Wochen immer wieder gesichtet worden sind, um militärische Aufklärungsdrohnen aus Russland handeln könnte. Diese könnten von russischen Schiffen in der Nord- oder Ostsee gestartet worden sein, die möglicherweise zu einer Spezialeinheit der russischen Marine für Spionage gehörten, hieß es.
Laut WDR und NDR wurden auch in Rheinland-Pfalz Ermittlungen eingeleitet. “Zunächst war von den Überflügen das Werksgelände der BASF in Ludwigshafen betroffen. In der vergangenen Woche folgten dann Drohnenüberflüge über die amerikanische Airbase in Ramstein”, zitierten die Sender einen Sprecher des Landeskriminalamts. “Die Drohnen sind größer als die üblichen kommerziellen Hobby-Drohnen und konnten mit Beginn der Dämmerung festgestellt werden.” Verantwortliche für die Drohnenflüge seien bislang nicht ermittelt worden. Auch habe trotz des Einsatzes von Drohnenabwehr-Technik der Bundeswehr keines der Fluggeräte zum Absturz gebracht werden können.