Geopolitik

Umgang mit der AfD: Mal wieder wackelt die Brandmauer | ABC-Z

Keine Zusammenarbeit mit der AfD, das ist die offizielle Devise in der Union. Im Osten des Landes rütteln daran manche aus der Partei gerade selbst. Warum eigentlich?



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Rechts im Bild: Das Logo der AfD
© Felix Burchardt/​DIE ZEIT

Für Andreas Bühl begann dieser Freitag mit der Produktion einer Art Gegendarstellung. Aus dem digitalen Malkasten nahm er ein dickes rotes Kreuz und pappte es auf eine Nachrichtenkachel der Bild. Auf dieser Kachel war zu lesen: “Immer mehr CDU-Politiker fordern: Die Brandmauer zur AfD muss fallen!” Neben dieser Überschrift hatte die Redaktion ein Foto von Bühl platziert. Er sieht darauf aus wie ein Fußballfan in der Sekunde, bevor sein Team nach langem Bemühen endlich ein Tor schießt.

Auf Twitter beziehungsweise X beziehungsweise eben im Internet erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende im Thüringer Landtag nun seinen Widerspruch zu dieser Lesart mit dem dicken roten Kreuz und zusätzlich mit folgender Wortmeldung: “Nein, BILD! Nicht mit einem Satz habe ich jemals gefordert, dass die Brandmauer fallen soll.” Man kann den Unmut von Bühl durchaus verstehen. Darüber, als Fürsprecher einer neuen Parteilinie dargestellt zu werden – mitten in der von einigen Bundesehemaligen aus der Union (Peter Tauber, Karl-Theodor zu Guttenberg) sowie dem mitteilungsfreudigen Historiker Andreas Rödder wieder auf laut gedrehten Brandmauerdebatte. Denn sowohl der politische Diskurs als auch die politische Praxis sind im Erfurter Landtag wie anderswo im Osten viel komplexer, manchmal auch weiter. Und so ist es auch die Position von Andreas Bühl, auf die gleich noch einzugehen sein wird.

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