Servus, Leopold! TSV 1860 München vertreibt Spuk aus Giesing: „Das ist genau das, was wir wollen“ | ABC-Z

München – Dieses fiese Abstiegsgespenst. Dieser fiese Heimfluch! Den Großteil der Saison 2024/25 spukte rund um das Grünwalder Stadion der Leopold, wie die AZ den lähmenden Giesinger Geist taufte. Und siehe da: Vor dem grusligen Kellerduell der Sechzger gegen Borussia Dortmund II kaum namentlich benannt, da schlich er sich endlich, der böse Geist!
„Leopold, das Gespenst, wie es benannt worden ist, ist jetzt hoffentlich aus dem Stadion raus“, sagte Cheftrainer und -austreiber Patrick Glöckner nach dem befreienden und (hoffentlich) fluchbeseitigenden 1:0-Heimsieg des TSV 1860 am Sonntag im Grünwalder Stadion gegen Borussia Dortmund II.
Servus, Leopold!
Verlaat über TSV-1860-Spiel: „Für Einstellung, Wille und Überzeugung auf jeden Fall eine Eins!“
Dabei hatte der Geist die Löwen diesmal scheinbar noch mit einem anderen Fluch belegt – und das Tor der BVB-Youngster schier vernagelt. Tim Danhof war es, der es mit gnädiger Mithilfe eines Dortmunders doch noch traf. Rückblickend betrachtet musste angesichts der Vielzahl vergebener Chancen der Blauen wohl genau eine solche Aktion herhalten, um den Sieg irgendwie einzutüten.
Auf AZ-Nachfrage, welche Schulnote Kapitän Jesper Verlaat für Leidenschaft und Wille bei der Fluchtvertreibung, aber auch für die Chancenverwertung geben würde, antwortete der niederländische Anführer der Giesinger „Ghostbusters“: „Für Einstellung, Wille und Überzeugung auf jeden Fall eine Eins!“
Und Teil zwei der Frage, Herr Verlaat? „Ähm, eher das Gegenteil“, meinte der immer mehr zur alten Stärke findende Abwehrchef. Bevor er noch die Note sechs aussprach, drückte er ein Auge zu: „Sagen wir: vier Minus!“ Zum Glück der Giesinger hat sich dies beim Pfostenschuss durch Joker Elongo-Yombo nicht gerächt (68.).
Glöckner: „Es war wichtig, dass wir endlich so einen Fight über 90 Minuten liefern“
Die Löwen haben wieder Lachen nach den beiden dreifachen Punktgewinnen bei Hannover 96 II (3:1) und nun gegen die zweite Zweitvertretung in Serie und damit auch den zweiten niedergerungenen Gegner. Im Gegensatz zu Hannover, wo die Hausherren zunächst geführt und damit Angst und Schrecken verbreiten hatten und erst im zweiten Durchgang noch der klare Sechzger-Sieg gelang, drückte 1860 diesmal von Beginn an mächtig aufs Tempo.
© IMAGO/Noah Wedel
von IMAGO/Noah Wedel
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Glöckner brachte auf den Punkt, was die Fans von Beginn an begeisterte, mit zunehmendem Spielverlauf entgeisterte – und letzten Endes erleichtert zurückließ: „Es war wichtig, dass wir endlich so einen Fight über 90 Minuten liefern.“
Glöckner lobt 1860-Moral: „Jeder rennt für jeden, wir sind füreinander da“
Glöckner, der sich an vorderster Front wieder für Stoßstürmer Patrick Hobsch hatte, kritisierte den Chancenwucher seiner Offensivabteilung um den Ex-Hachinger sowie Dickson Abiama, Maximilian Wolfram und Soichiro Kozuki: „Normalerweise musst du hier mit 2:0, 3:0 in die Halbzeit gehen und am Ende hast du fünf, sechs Hochkaräter in Summe.“

© Sven Hoppe/dpa
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Doch sei’s drum, zu wichtig ist das Ergebnis, als dass man mit den (verfluchten?) Torverweigerern noch härter ins Gericht gehen müsste: „Aber wichtig war heute der Drei-Punkte-Sieg. Jeder rennt für jeden, wir sind füreinander da, auch von der Bank sind die Jungs direkt da – das ist genau das, was wir wollen.“
An der Effizienz, die Sechzig gewiss auch möchte, kann man nun unter der Woche beim SV Wehen Wiesbaden arbeiten (Mittwoch, 19 Uhr). Spätestens am Samstag im Heim-Derby gegen Schlusslicht SpVgg Unterhaching (16.30 Uhr) will 1860 wieder siegen. Alles andere wäre doch verflucht . . .