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Selenskyj klagt über Chinesen in russischer Armee | ABC-Z

Stand: 09.04.2025 01:48 Uhr

Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Selenskyj in der Region Donezk zwei Chinesen festgenommen, die für Russland gekämpft haben sollen. Der Staatschef fordert eine Erklärung von Peking – und eine internationale Reaktion.

In der Ukraine sind nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj zwei chinesische Soldaten gefasst worden, die an der Seite der russischen Armee gekämpft haben sollen.

Die ukrainische Armee habe die beiden Chinesen in der Region Donezk gefangen genommen, erklärte Selenskyj in Onlinemedien. Er forderte von Peking eine Erklärung für den Vorfall und rief den Westen zu einer Reaktion auf.

“Wir haben die Dokumente dieser Gefangenen, Bankkarten und persönliche Daten”, teilte Selenskyj mit. Dazu veröffentlichte er ein Video, das einen der chinesischen Gefangenen zeigen soll.

Die chinesischen Kriegsgefangenen befinden sich demnach beim ukrainischen Geheimdienst SBU. Nach Angaben des ukrainischen Staatschefs verfügt Kiew über Informationen, wonach “viele weitere chinesische Staatsbürger” in den Reihen der russischen Armee kämpfen.

China präsentiert sich als neutrale Partei

Er habe den ukrainischen Außenminister angewiesen, sich unverzüglich mit Peking in Verbindung zu setzen und herauszufinden, wie China darauf reagiert, erklärte Selenskyj. 

Dass chinesische Staatsbürger auf Seiten der russischen Armee in der Ukraine kämpften, stelle “Chinas erklärtes Eintreten für den Frieden infrage” und untergrabe die Glaubwürdigkeit Pekings als Mitglied im UN-Sicherheitsrat, schrieb der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha im Onlinedienst X.

Bisher stellt sich China als neutrale Partei im Ukraine-Krieg dar und erklärt, weder Kiew noch Moskau mit Waffen zu unterstützen.

Allerdings hat Peking seit Beginn des Krieges im Februar 2022 seine politische, militärische und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland deutlich verstärkt. Mitglieder der NATO werfen China vor, ein “entscheidender Ermöglicher” des russischen Angriffskrieges zu sein.

USA: Gefangennahme von Chinesen beunruhigend

Kiew hatte Peking immer wieder dazu gedrängt, Moskau zu einem Ende des Krieges zu bewegen. Angesichts der Gefangennahme der beiden Chinesen forderte Selenskyj eine Reaktion der USA, Europas “und von allen in der Welt, die Frieden wollen”. 

Aus dem US-Außenministerium hieß es, die Gefangennahme von zwei chinesischen Soldaten sei “beunruhigend”. “China ist ein wichtiger Steigbügelhalter Russlands im Krieg in der Ukraine”, sagte Sprecherin Tammy Bruce vor Journalisten. Das Land liefere fast 80 Prozent der Dual-Use-Güter, die Russland für das Aufrechterhalten des Krieges brauche. Als Dual-Use-Güter werden Erzeugnisse bezeichnet, die sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke benutzt werden.

Bruce sagte weiter, die Zusammenarbeit zwischen den “beiden Atommächten” Russland und China werde weiter zu “globaler Instabilität beitragen und die USA und andere Länder weniger sicher, weniger geschützt und weniger wohlhabend machen”.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion. Auf russischer Seite wurden bereits Einheiten der nordkoreanischen Armee eingesetzt. Für Kiew kämpfen nach eigenen Angaben Tausende ausländische Staatsangehörige freiwillig.

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