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Seerosen und Lotos pflanzen: Hingucker im Gartenteich | ABC-Z

Stand: 06.09.2025 05:00 Uhr

Sie verleihen dem Gartenteich einen besonderen Zauber: Seerosen und Lotosblumen. Beide wachsen auch gut in Kübeln. Tipps für die Standortwahl und die Pflege der schönen Wasserpflanzen.

Mit ihren attraktiven Blütenköpfen, die direkt auf oder über der Wasseroberfläche wachsen, verströmen Seerosen und Lotos einen märchenhaften Zauber. In Asien hat die Lotosblüte eine wichtige religiöse Bedeutung und steht für Vollkommenheit und Reinheit.

Eine Seerosenblüte

Seerosen bilden wunderschöne große Blüten. Das Farbspektrum reicht von Weiß bis Dunkelrot.

Seerosen (Nymphaea) sind eine weltweit verbreitete Gattung der Familie der Seerosengewächse und umfassen mehr als 50 Arten und unzählige Sorten. Die meisten sind ausdauernd und winterhart, daher findet man Seerosen in unseren Breiten in vielen Teichen. Von der Lotosblume (Nelumbo) hingegen, auch Lotos genannt, existieren nur zwei Arten – die kleinere Amerikanische und die Indische Lotosblume. Obwohl die Pflanze botanisch korrekt Lotosblume heißt, hat sich bei uns über die Jahrzehnte auch die Schreibweise Lotusblume mit “u” verbreitet.

Da Lotos kälteempfindlich ist, ist er in Norddeutschland nur selten zu finden. Spezielle Züchtungen sind aber durchaus winterhart und eignen sich auch für Gärten in unseren Breiten.

Was ist der Unterschied zwischen Seerosen und Lotosblumen?

Blätter einer Lotosblume mit großen Tropfen

Der “Lotoseffekt” ist wichtig für die Pflanze, denn durch die Selbstreinigung schützt sie sich vor Krankheiten und wächst besser.

Auf den ersten Blick sehen Lotos und Seerosen sehr ähnlich aus, aber es gibt deutliche Unterschiede: Die Blätter der Seerosen liegen direkt auf der Wasseroberfläche und glänzen auf der Oberseite. Sie sind herzförmig, dunkelgrün und haben eine Einkerbung an der Stelle, an der der Stiel sitzt. Die Blätter der Lotosblume sind dagegen rund, samtig, haben einen leicht gewellten Rand und stehen an langen Stielen über dem Wasser. Der Stiel sitzt dabei an der Unterseite der Blätter, die für ihre wasser- und schmutzabweisenden Eigenschaften bekannt sind. An ihnen perlt alles ab. Diese Eigenschaft bezeichnet man als “Lotoseffekt”.

Eine Lotosblüte in Nahaufnahme

Kennzeichen der Lotosblüte sind die gefüllten Blüten, häufig mit einem gut sichtbaren Stempel.

Auch die Position der Blüten ist bei den Pflanzen unterschiedlich: Die der Seerosen schwimmen direkt auf dem Wasser oder stehen an kurzen, kräftigen Stielen einige Zentimeter darüber, die Blütenmitte ist entweder leer, halb gefüllt oder gefüllt. Lotosblüten wachsen dagegen an hohen Stielen über dem Wasser. Sie sind immer gefüllt, häufig ist der große Stempel gut zu sehen.

Lotos im Kübel oder Teich kultivieren

Lotosblumen benötigen viel Wärme und einen sonnigen und windgeschützten Standort. Damit die Pflanze blüht, sollte die Wassertemperatur im Sommer idealerweise nicht unter 20 und nicht über 30 Grad liegen. Deshalb ist die Haltung in Gartenteichen relativ schwierig. Ist der Teich sehr groß, erreicht er im Sommer oft nicht die notwendige Temperatur, ist er zu klein, kann es zu warm werden. Außerdem kann die Pflanze in niedrigem Wasser im Winter schnell erfrieren.

Lotosblumen lassen sich daher am besten in großen Kübeln oder Miniteichen halten, denn dort erwärmt sich das Wasser schneller. Sehr gut geeignet sind dafür etwa Mörtelkübel. Da Lotosblumen Starkzehrer sind, benötigen sie regelmäßige Düngergaben, am besten speziellen Seerosen- oder Teichpflanzendünger. Auf keinen Fall organischen Dünger verwenden, da dieser dazu führen kann, dass die Pflanze fault. Verblühte Blüten und verwelkte Blätter regelmäßig entfernen. Ab November die Pflanze im Kübel zum Überwintern in einen kühlen, dunklen und frostfreien Raum, beispielsweise eine Garage, stellen.

Es ist auch möglich, Lotosblumen in einem Teich zu pflanzen. Damit das Rhizom – das ist der Wurzelstock – nicht einfriert und die Pflanze den Winter übersteht, ist eine Wassertiefe von mindestens 30 Zentimetern nötig.

Seerosen pflanzen, pflegen und überwintern

Auch Seerosen mögen helle und warme Standorte und benötigen ausreichend Sonne, um zu blühen. Nur wenige Sorten kommen auch mit halbschattigen oder schattigen Standorten zurecht. Die Wasseroberfläche sollte ruhig und die Teichtiefe auf die Größe und Bedürfnisse der Pflanze angepasst sein. Ist das Wasser zu tief oder zu flach, kann das dem Wachstum schaden.

Seerosen

Seerosen benötigen zu Saisonbeginn Langzeitdünger, um gut zu gedeihen.

Seerosen können von Mai bis Juli gepflanzt werden, als Substrat eignet sich eine Mischung aus Sand und Lehm oder Sand und Gartenerde, das Gemisch sollte torf- und kompostfrei sein. Als Starkzehrer benötigen die Pflanzen einmal jährlich im Frühjahr eine Düngung. Weitere Pflegemaßnahmen: vergilbte Blätter regelmäßig entfernen und die Pflanze im Frühjahr auslichten, wenn die Blätter zu dicht stehen. Für die Pflanzung im Kübel sollte man kleinwüchsige Sorten wählen.

Winterharte Sorten können in der kalten Jahreszeit im Teich bleiben, sofern das Wasser tief genug ist, damit die Wurzeln nicht einfrieren. Seerosen in Kübeln benötigen zum Überwintern einen möglichst kühlen und dunklen Ort, sehr kleine Sorten können im Kübel auf dem Balkon überwintern.

Beide Schreibweisen sind gebräuchlich, botanisch korrekt heißt es Lotosblume oder Lotos mit “o”. Lotus mit “u” ist die englische Schreibweise, die botanische Bezeichnung für Hornklee und eine bekannte Automarke.

Eine geöffnete Blüte einer Lotusblume.

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