Seebad Prerow: Strand, Wald und die längste Seebrücke der Ostsee | ABC-Z

Stand: 05.08.2025 17:28 Uhr
Das frühere Fischerdorf auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst ist vor allem für seinen Sandstrand und den urwüchsigen Darßwald bekannt. Neues Wahrzeichen in Prerow ist die moderne 720 Meter lange Seebrücke.
Hauptattraktion für Urlauber ist der lange, feinsandige Strand von Prerow. Auf fünf Kilometern lädt er zum Baden und Faulenzen, aber auch zu zahlreichen Aktivitäten ein – etwa Volleyball, Stand-up-Paddeln oder Yoga. Ein Teil der Angebote am Sportstrand ist kostenlos.
Attraktive Seebrücke mit Inselhafen
Von der Ortsmitte führt ein Weg durch die Uferzone bis zum Strand und zur 2024 eröffneten Seebrücke, vorbei an Souvenirgeschäften, Eisläden und Fischrestaurants. Die Seebrücke führt weit auf die Ostsee hinaus zu einer großen Aussichtsterrasse, die einen Rundumblick bis nach Hiddensee bietet. Am Brückenkopf befindet sich auch der neue, hufeisenförmig angelegte Inselhafen, an dem Fischkutter und Sportboote und ein Rettungskreuzer anlegen können.
Bunte Haustüren – typisch für Prerow
Typisch für Prerow sind die schönen alten, häufig reetgedeckten Kapitänshäuser mit bunten, kunstvoll gestalteten Holztüren. Sie schmücken nicht nur die historischen Häuser, sondern auch Neubauten und zählen zum immateriellen Kulturerbe der Region. Besucher können die bunten Türen auf einem Haustürpfad entdecken. Ein Plan ist bei der Tourist-Information am Gemeindeplatz in der Ortsmitte erhältlich.
Über die Seefahrervergangenheit Prerows informiert das Darß-Museum. Es ist in einem der traditionellen Kapitänshäuser untergebracht. Mitte des 19. Jahrhunderts fuhren noch 90 Prozent der männlichen Einwohner zur See, verschifften Torf und Hering sowie Holz und Getreide bis nach Dänemark und Schweden.
Zu den ältesten Gebäuden Prerows zählt die 1726 erbaute Seemannskirche. Im Inneren befinden sich mehrere historische Modellschiffe. Sehenswert sind auch die liebevoll gestalteten Grabsteine der Kapitänsgräber auf dem zur Kirche gehörenden Friedhof.
Legendäres Dünen-Camping
Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Prerow zum Seebad und wurde nach 1949 zu einem der beliebtesten Ferienorte der DDR. Bis heute legendär ist der riesige Zeltplatz in den Dünen, der zu DDR-Zeiten im Sommer Tausende Urlauber beherbergte und besonders bei FKK-Fans beliebt war. Noch immer kann man dort in den Dünen zelten. 2025 übernahm ein neuer Betreiber den Campingplatz.
Prerow ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen durch den urwüchsigen Darßwald. Ein etwa einstündiger Spaziergang führt vom Seebad durch den Wald zum Darßer Ort mit dem bekannten Leuchtturm. Er stammt aus dem Jahre 1848 und ist einer der ältesten der gesamten Ostseeregion. Bei schönem Wetter reicht die Sicht von der Aussichtsplattform bis nach Dänemark.
Im Leuchtturm informiert das Natureum, das zum Deutschen Meeresmuseum in Stralsund gehört, über Landschaft und Tierwelt der Halbinsel. Wer nicht zum Turm laufen mag, kann die Strecke durch den Wald auch per Fahrrad oder Pferdekutsche zurücklegen. Mit dem Auto ist der Leuchtturm nicht zu erreichen.
Wandern am Darßer Ort
Ein Rundwanderweg führt vom Leuchtturm weiter durch die Dünen und am Strand entlang zurück nach Prerow. Früher befand sich am Darßer Ort – mitten in der Kernzone des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft – ein Nothafen. Er wurde durch den Inselhafen an der neuen Seebrücke ersetzt.
Neben vielen Wanderwegen durchzieht auch ein gut ausgebautes Radwegenetz die Halbinsel. Von Prerow aus gut per Fahrrad zu erreichen sind unter anderem die Orte Born, Ahrenshoop und Zingst mit dem Naturschutzgebiet Pramort.