Schwedische Behörden ermitteln: Mutmaßliche Sabotage auf Ostsee-Insel Gotland | ABC-Z

Schwedische Behörden ermitteln
Mutmaßliche Sabotage auf Ostsee-Insel Gotland
03.03.2025, 17:39 Uhr
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Aufgrund ihrer Lage in der Ostsee ist die Insel Gotland von strategischer Bedeutung. Nun berichtet eine schwedische Zeitung über einen mutmaßlichen Anschlag auf dem Eiland. Die Polizei ermittelt.
Schwedische Sicherheitskräfte haben nach einem Medienbericht offenbar einen Anschlag auf Gotland verhindert. Durch Sabotage hätte die Wasserversorgung der gesamten Insel unterbrochen werden können, wenn der mutmaßliche Anschlagsversuch nicht entdeckt worden wäre, berichtete die Zeitung „Aftonbladet“ unter Berufung auf anonyme Quellen.
Dem Blatt zufolge wurde eine Wasserpumpe an einem See auf der Insel durch Gewaltanwendung außer Betrieb gesetzt. Daraufhin sei am Sonntag um 17.30 Uhr ein Störungsalarm ausgelöst worden. „Techniker waren vor Ort und stellten fest, dass jemand einen Schaltschrank aufgebrochen, ein Kabel herausgezogen und damit die Stromzufuhr zur Pumpe unterbrochen hatte“, zitiert das Blatt aus einer Meldung der Polizei. Um 21.30 Uhr habe die Pumpe nach einer Reparatur wieder funktioniert.
„Uns ist ein Vorfall bekannt, der gestern gemeldet wurde, aber er wird von der Polizei bearbeitet“, sagte ein Sprecher des schwedischen Sicherheitsdienstes der Nachrichtenagentur Reuters. Die schwedische Polizei nahm zu dem Bericht zunächst nicht Stellung.
Das schwedische Militär geht schon länger davon aus, dass die strategisch wichtige Insel in der Ostsee Ziel russischer Angriffe sein könnte. Bereits im vergangenen Sommer warnte der Oberbefehlshaber der schwedischen Streitkräfte, Micael Byden, vor Russlands Machtambitionen in der Ostsee. „Ich bin sicher, dass (Russlands Präsident Wladimir) Putin sogar beide Augen auf Gotland geworfen hat“, sagte der Armeechef den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) im Mai 2024. Putins Ziel sei es, die Kontrolle über die Ostsee zu erlangen.
„Wenn Russland die Kontrolle übernimmt und die Ostsee abriegelt, hätte das enorme Auswirkungen auf unser Leben – in Schweden und allen anderen Ostseeanrainerstaaten. Das dürfen wir nicht zulassen“, sagte Byden. „Die Ostsee darf nicht zu Putins Spielwiese werden, auf der er die Nato-Mitglieder in Angst und Schrecken versetzt.“ Von Gotland aus könne Schweden anderen Nato-Staaten an der Ostsee helfen, in Sicherheit zu leben. „Wenn Putin aber in Gotland einmarschiert, kann er die Nato-Länder vom Meer aus bedrohen. Das wäre das Ende von Frieden und Stabilität in den nordischen und baltischen Regionen“, sagte Byden.